Der britische Bildhauer Tony Cragg präsentiert in seinem Skulpturenpark in Wuppertal zwei neue Ausstellungen. Die Werke reichen dabei von leicht und fast schwerelos bis schwer und massiv.
Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal zeigt bis zum Jahresende zwei neue Einzelausstellungen. Im grünen Waldgebiet werden Werke von Berta Fischer und Eduardo Paolozzi präsentiert. „Der Skulpturenpark möchte den Menschen die Breite der Bildhauerei zeigen“, sagte der britische Bildhauer Tony Cragg bei einem Rundgang. „Ich staune selbst immer wieder über die Vielfalt unserer Ausstellungen.“
Der ehemalige Rektor der Kunstakademie Düsseldorf hat den rund 15 Hektar großen Kunstpark 2008 gegründet und zeigt neben den festinstallierten Skulpturen im Park immer wieder Ausstellungen. In den zwei neuen Ausstellungen treffen die leicht und fast schwerelos wirkenden Werke von Fischer auf die teils schweren und massiven Skulpturen Paolozzis. „Beide Künstler und ihr Umgang mit den Materialien sind bewundernswert“, sagte Cragg.
Ehre für Paolozzi zum 100. Geburtstag
Die Werkschau des schottischen Grafikers und Bildhauers Eduardo Paolozzi (1924–2005) umfasst elf Skulpturen – vor allem aus Aluminium, Beton und Bronze – sowie acht Gipsköpfe. In der unteren Ausstellungshalle sind überdies 32 Fotosiebdrucke und Lithografien sowie 24 kleine Fotogravuren zu sehen. Paolozzi wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Zwei Jahre habe man an der Zusammenführung der Arbeiten gearbeitet, sagte Cragg.
Paolozzi stellte unter anderem in London, Amsterdam und New York aus und war vierfacher Documenta-Teilnehmer. Daneben lehrte er in London Textildesign und später Bildhauerei. Auch an deutschen Hochschulen, darunter in Hamburg, Köln und München, lehrte er. „Ich habe ihn nie persönlich kennengelernt, aber ich habe drei Freunde, die seine Schüler waren. Sie liebten diese faszinierende und energische Gestalt“, so Cragg.
Fischers Kunst aus Acrylglas
Faszinierend präsentieren sich auch die vier Werke von Fischer, die 1973 geboren ist und in Berlin lebt. Im lichtdurchfluteten oberen Pavillon des Parks sind drei Kunstwerke zu bestaunen, ein weiteres liegt auf der Wiese oberhalb der Villa. Ihre farbintensiven, im Raum schwebenden Skulpturen formt die 51-Jährige aus transparentem thermoplastisches Acrylglas mittels Hitze. „Ich habe schon vorher eine genaue Vorstellung vom Ergebnis“, sagte Fischer über ihre Kunst.
Durch die Reflexion und Brechung von Licht bewirken die Arbeiten flirrende Farbspiele, welche die Künstlerin und Leiterin der in Düsseldorf und Berlin sitzenden Konrad Fischer Galerie bereits international ausgestellt hat. „Ich bewundere, dass sie als Galeristin weiterhin selbst künstlerisch arbeitet“, sagte Cragg über Fischer. „Ihre Kunstwerke passen perfekt in den Pavillon.“