Zur „Eras Tour“ von Taylor Swift reisen Fans aus der ganzen Welt nach Deutschland. Die müssen auch irgendwo übernachten. Gut für die Branche.
Hunderttausende Fans wollen Popstar Taylor Swift bei ihren Konzerten in Deutschland sehen. Da viele „Swifties“ aus dem In- und Ausland anreisen, machen Hotels und Vermieter anderer Unterkünfte gute Geschäfte. Wie die Buchungsplattform Airbnb mitteilte, sind etwa Anfragen für München, wo Swift am Wochenende zwei Konzerte gibt, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 600 Prozent gestiegen. In der kaum als touristisch bekannten Ruhrgebietsstadt Gelsenkirchen zogen die Suchanfragen für den Zeitraum rund um die drei Konzerte des Popstars am 17., 18. und 19. Juli sogar um mehr als 7.000 Prozent an, berichtet Airbnb. Die Anfragen seien von Interessierten aus aller Welt gekommen.
Auch die zuständigen Dehoga-Landesverbände in Nordrhein-Westfalen, Hamburg und München hatten vor den Swift-Konzerten ein gestiegenes Interesse an Übernachtungen beobachtet. So sei Gelsenkirchen schon Wochen vor dem ersten Konzert gut gebucht gewesen, sagte etwa ein Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands NRW. In den Städten ringsum habe es aber noch einige Kapazitäten gegeben. Der Hamburger Dehoga-Landesverband meldete ebenfalls eine „zusätzliche Auslastung durch erhöhte Nachfrage für Hamburg“.
Ein Drittel der Buchungen aus den USA
Auf alle europäischen Städte der „Eras Tour“ gerechnet, hätten die Anfragen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durchschnittlich um knapp 60 Prozent zugenommen, teilte Airbnb weiter mit. Die meisten Anfragen wurden demnach für Zimmer in London gestellt, gefolgt von Lissabon und Edinburgh. Airbnb hat dazu jeweils Suchanfragen für die Konzertdaten mit Suchanfragen aus dem Vorjahreszeitraum verglichen.
Auch über die Demografie der „Swifties“ lässt sich anhand der Airbnb-Daten einiges erfahren. 70 Prozent der Gäste, die während Swifts Europa-Tour Übernachtungen in den Tourstädten über Airbnb gebucht haben, sind weiblich. Ein Drittel der Buchungen wurde aus den USA getätigt.
„Es gab eine verstärkte amerikanische Nachfrage auf dem Markt, den haben wir schon mit dem Start des Vorverkaufs bemerkt, bestätigte auch eine Sprecherin des Dehoga in Hamburg. Das hänge auch damit zusammen, dass die Tickets in Deutschland teils wesentlich günstiger seien als in den USA.
Event-Urlaub als neuer Reisetrend
Taylor Swift stehe an der Spitze eines neuen Reisetrends, berichtete Airbnb weiter. Sogenannte Event-Urlauber wiesen europaweit „auf einen starken Zusammenhang zwischen dem Kulturgeschehen und der Reiseplanung rund um Großveranstaltungen hin“.
Große Veranstaltungen könnten „kurzzeitige Impulse in der Hotellerie setzen und auch die Gastronomie positiv beeinflussen“, sagte auch der Sprecher des Dehoga in NRW.
Die Sängerin tritt mit der musikalischen Reise durch ihre Schaffensphasen („Eras“ oder Epochen) in den europäischen Städten Amsterdam, Cardiff, Dublin, Edinburgh, Gelsenkirchen, Hamburg, Lissabon, Liverpool, London, Lyon, Madrid, Mailand, München, Paris, Stockholm, Wien, Warschau und Zürich auf.