Roland Kaiser macht das Dresdner Elbufer wieder zur „Kaisermania“-Showbühne vor der barocken Altstadtsilhouette. Vor dem Start begutachtet sich der Sänger selbst – aus Wachs. „Das ist hohe Kunst.“
Riesenbühne, einmalige Kulisse, Tausende Fans und Zaungäste – mit zwei Konzerten an diesem Wochenende beginnt die legendäre „Kaisermania“ am Dresdner Elbufer. Schlagersänger Roland Kaiser feiert am Freitagabend den Auftakt der 21. Ausgabe, die vier Konzerte umfasst (26. und 27. Juli, 2. und 3. August).
Die nach Angaben der Veranstalter insgesamt 50.000 Tickets dafür waren, wie stets, „binnen fünf Minuten“ ausverkauft. 2024 hat der 72-Jährige erstmals einen Gast: den aus „The Voice of Germany“ bekannten Popsänger Georg Stengel. Stunden vor dem Auftakt gab es für Kaiser an der Brühlschen Terrasse eine besondere Ehrung: Er trifft auf sich selbst – aus Wachs.
Bis ins Detail täuschend echtes Ebenbild
„Das ist unglaublich“, sagte der 72-Jährige, als er die für die Berliner Ausstellung von Madame Tussauds gefertigte Kopie von sich erstmals sah. „Ein perfekter Doppelgänger, könnte man sagen.“ Die ist bis zu Haaren und Falten identisch, bis auf das Outfit: statt den klassischen blauen Zweiteiler mit buntem Einstecktuch trägt der echte Kaiser eine Kombi aus roter Hose und dunkelblauem Jackett – und ist fasziniert von seinem Ebenbild.
Das berühmte Wachsfigurenkabinett wählte Kaiser für die dort bereits versammelte illustre, internationale Gesellschaft prominenter Künstler aus, darunter Taylor Swift oder Helene Fischer. „Das ist eine Ehre, keine Frage“, sagte Kaiser. Sein Double wird im verkleinerten Nachbau des „Kaisermania“-Sets stehen, mit der berühmten Dresdner Altstadtkulisse und Videos seiner legendären Shows – und ab diesem Samstag öffentlich zu sehen sein.
Großen Respekt vor den Wachsfiguren-Spezialisten
Fünf Stunden hat er den Spezialisten von Madame Tussauds Modell gesessen für die Kopie seiner selbst, die dann in den Londoner Werkstätten des berühmten Wachsfigurenkabinetts hergestellt wurde. Er habe gesehen, was für eine „schwere Arbeit“ das sei. „Die Perfektion, das ist hohe Kunst“, sagte Kaiser. Es stimme alles, bis ins Detail, „selbst der Ehering“.
Phänomen Kaisermania
„Die Kaisermania hat eine große Bedeutung für mich, weil sie den Beginn meiner wirklichen Live-Karriere darstellt“, bekannte Kaiser. „Das ist so ein Event, das mit keinem anderen zu vergleichen ist, wegen der besonderen Verbindung zum Publikum und der Stadt.“ Der gebürtige Berliner hat seit seinem ersten Besuch 1990 eine Art Liebesbeziehung zu „Elbflorenz“ und schrieb vor Jahren sogar eine Hymne für seine „Affäre“ Dresden.
Mit seinen Shows macht er im Sommer das Elbufer vis-à-vis der berühmten Barocksilhouette an mehreren Abenden zur Partyzone. Dazu reisen stets nicht nur seine Fans aus dem In- und Ausland an. Rund um das abgesperrte Areal feiern Hunderte Zaungäste kostenlos mit – auf Wiesen, Brücken und der gegenüberliegenden Altstadtseite.
An diesem Wochenende und dem ersten Wochenende in August überlässt der Künstler zunächst Georg Stengel die Riesenbühne. Der 30-Jährige freut sich auf seine Premiere bei den Dresdner Filmnächten am Elbufer. Für ihn ist Kaiser „ein Herzensmensch“, sagte Stengel der Deutschen Presse-Agentur.
Beim letzten Konzert am 3. August, mit TV-Übertragung (20.15 Uhr, MDR Fernsehen), gibt es sogar ein Public Viewing – in der kleinen Gemeinde Seeligstadt, gut 25 Kilometer östlich vom Dresdner Königsufer.