Schon im März waren bei einem mutmaßlichem „Reichsbürger“ mehr als 1000 Waffen sowie rund 1,5 Tonnen Munition sichergestellt worden. Nun fand die Polizei erneut verbotene Kriegswaffen.
Ein Waffenhändler und mutmaßlicher Reichsbürger aus Baden-Württemberg sitzt in Untersuchungshaft, weil er Waffen illegal besessen haben soll. Es geht nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft um Verstöße gegen das Waffengesetz, das Kriegswaffenkontrollgesetz und gegen das Sprengstoffgesetz. Bei einer Durchsuchung im März seien mehr als tausend Waffen und Waffenteile sowie anderthalb Tonnen Munition bei dem 56-Jährigen aus Aldingen gefunden worden, teilten die Polizei in Konstanz und die Staatsanwaltschaft Rottweil mit.
Bei einer weiteren Razzia seien nun erneut Schusswaffen, Munition, verbotene Gegenstände, verbotene Böller und Waffenteile beschlagnahmt worden. Die Behörden entzogen dem Mann den Angaben zufolge seine waffenrechtliche Erlaubnis.STERN PAID SI2 RB Der Umsturz, der in den Sternen stand 11.48
Steigende Zahl von „Reichsbürgern“ in Baden-Württemberg
Ermittelt werde wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, das Kriegswaffenkontrollgesetz und gegen das Sprengstoffgesetz, hieß es. Die Staatsanwaltschaft habe einen Haftbefehl beantragt, der in Vollzug gesetzt worden sei.
Kriegswaffen wie Schnellfeuergewehre dürfe bis auf die Bundeswehr eigentlich niemand besitzen, sagte ein Sprecher der Polizei. Auch für Sprengstoff brauche es spezielle Genehmigungen. Hinzu komme der Zusammenhang zur „Reichsbürger“-Szene.
Szene ist auf rund 4000 Menschen angestiegen
Ferner seien bei dem Mann auch dann noch Waffen entdeckt worden, als ihm die Waffenbehörde schon wegen erster Funde seine waffenrechtlichen Erlaubnisse entzogen hatte. Dazu werde noch weiter ermittelt.
„Reichsbürger“ sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. In Baden-Württemberg ist die Zahl der sogenannten Reichsbürger und Selbstverwalter laut Verfassungsschutz im vergangenen Jahr auf rund 4000 gestiegen.