Die Geschichte des Bundesgrenzschutzes ist eng mit der des Kalten Kriegs verbunden. An einem besonderen Ort wird sie nun erlebbar gemacht.
Die Gedenkstätte Point Alpha an der ehemaligen innerdeutschen Grenze will in einer Sonderausstellung die Geschichte des früheren Bundesgrenzschutzes beleuchten. Mit Erzählungen, Fotografien, Filmsequenzen, Grafiken und Dokumenten an digitalen Medienstation soll der Werdegang der früheren Sonderpolizei der Bundesrepublik von ihrer Gründung im Jahr 1951 bis zur Zeit nach der Wiedervereinigung erzählt werden.
Die Sonderausstellung vom 8. August bis 29. September solle den Einsatz der Beamtinnen und Beamten des Bundesgrenzschutzes (BGS) würdigen und aus einer anderen Perspektive auf die innerdeutsche Grenze blicken, kündigte der Geschäftsführer der Point Alpha Stiftung, Benedikt Stock, an. „Erstmals überhaupt wird in dieser Form die Geschichte des BGS strukturiert und quellenbasiert aufgearbeitet und gezeigt.“
Der Bundesgrenzschutz war Stock zufolge im früheren Zonenrandgebiet von Osthessen mit Standorten zwischen Eschwege, Bad Hersfeld, Hünfeld und Fulda „sehr präsent“. Er werde mit diesem Projekt im musealen Konzept der Gedenkstätte künftig eine wesentlich stärkere Gewichtung erhalten. Nach der Wiedervereinigung und angesichts neuer Aufgaben wurde aus dem Bundesgrenzschutz im Jahr 2005 die Bundespolizei.
Point Alpha war im Kalten Krieg – den gut vier Jahrzehnten nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur deutschen Wiedervereinigung – ein Beobachtungsposten der US-Armee im osthessischen Rasdorf. Die Gedenkstätte an der hessisch-thüringischen Landesgrenze verbindet die Erinnerung daran mit der an das innerdeutsche Grenzsystem, dessen Relikte noch sichtbar sind.