Zwei Anführer des mächtigen mexikanischen Drogenkartells Sinaloa sind in den USA festgenommen worden. Ismael Zambada García, Mitgründer des Kartells, und Joaquín Guzmán López, ein Sohn des anderen Mitgründers, seien am Donnerstag im US-Bundesstaat Texas festgenommen worden, erklärte US-Justizminister Merrick Garland. Joaquín Guzmán López ist der Sohn des mexikanischen Drogenbarons „El Chapo“, der das Sinaloa-Kartell mitgegründet hat und derzeit eine lebenslange Haftstrafe in den USA verbüßt. Garland bezeichnete das Kartell als eine der gewalttätigsten und mächtigsten Drogenhandelsorganisationen der Welt.
Beide nun festgenommene Männer werden in den USA wegen ihrer mutmaßlichen Rolle bei der Herstellung von Fentanyl und dem Handel damit strafrechtlich verfolgt. Die USA werfen dem Sinaloa-Kartell vor, maßgeblich für die massive Verbreitung von Fentanyl und die mit dem Handel verbundene Gewalt auf beiden Seiten der Grenze zu sein.
Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es im vergangenen Jahr mehr als 107.000 Todesfälle durch Überdosierung. Etwa 70 Prozent davon waren auf Fentanyl zurückzuführen.
Fentanyl ist ein starkes Schmerzmittel, das unter anderem Krebspatienten erhalten, mit dem aber auch illegal gehandelt wird. Das synthetische Opioid wirkt 50 Mal stärker als Heroin. Mit vor allem in China hergestellten Chemikalien wird es häufig in Mexiko produziert und von dort in die USA geschmuggelt.