Ein Polizist sprach als Zeuge von „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“. Vor Gericht steht allerdings nur ein Mann – an den Übergriffen in Gießen sollen viel mehr Personen beteiligt gewesen sein.
Der Prozess um Ausschreitungen am Rande des Eritrea-Festivals vor einem Jahr in Gießen geht zu Ende. Am Freitag sollen vor dem Amtsgericht die Plädoyers gehalten werden. Am Nachmittag könnte das Urteil fallen, wie eine Gerichtssprecherin sagte.
Angeklagt ist ein 24-Jähriger, der sich an den Protesten beteiligt haben soll. Die Staatsanwaltschaft legt ihm schweren Landfriedensbruch, tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte sowie gefährliche Körperverletzung zur Last.
Der Mann soll zu den etwa 100 Personen gehören, die am 8. Juli 2023 Polizeibeamte angegriffen haben. Aus der Gruppe heraus sollen unter anderem Steinen und Flaschen geflogen sein. Mehrere Beamte wurden verletzt. Ein Polizist berichtete als Zeuge vor Gericht von „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“.