Bislang ist die Leiche des Vermissten nicht gefunden worden – dafür aber ein Tatverdächtiger. Der Fall gibt Rätsel auf.
Sechs Wochen nach dem Verschwinden eines Obdachlosen hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen, der den Mann getötet haben soll. Eine Leiche gibt es aber bisher nicht, wie das Polizeipräsidium Nordhessen mitteilte.
Bereits seit dem 7. Juni fehlt von einem 26-Jährigen ohne festen Wohnsitz jede Spur. Angehörige hatten ihn als vermisst gemeldet, nachdem sie keinen Kontakt mehr herstellen konnten. Einen Tag nach seinem Verschwinden fanden Passanten das Handy des Vermissten an einer Bushaltestelle in Kassel. Suchmaßnahmen der nordhessischen Polizei liefen ins Leere. Danach wandte sie sich mit einer Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung. Die Kasseler Kriminalpolizei richtete die „AG Maybach“ ein.
Ins Ausland abgesetzt
Einen Leichnam des Vermissten fand die Polizei bislang nicht. Bei den Ermittlungen erhärtete sich laut Polizei jedoch „der Verdacht eines Tötungsdelikts und ein Tatverdacht gegen einen 28-jährigen Mann, der mit dem Vermissten bekannt war“. Der Tatverdächtige hatte sich den Ermittlungen zufolge nach dem Verschwinden des Obdachlosen ins Ausland abgesetzt.
Er habe jedoch am vergangenen Freitag durch eine Spezialeinheit in Kassel festgenommen werden können, teilte das Polizeipräsidium Nordhessen mit. Der Tatverdächtige wurde am Wochenende einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchungshaft wegen des Mordverdachts gegen den 28-Jährigen an.