Die britische Boulevardpresse ist berüchtigt – und schrieb zuhauf über Prinz Harry. In der Vergangenheit schreckten manche Journalisten auch nicht vor illegalen Methoden zurück. Der Prinz will das juristisch aufarbeiten.
Der britische Prinz Harry sieht in seinem juristischen Feldzug gegen die Boulevardpresse einen Grund für das Zerwürfnis mit seiner Familie. Das berichtete der „Guardian“ unter Berufung auf vorab verbreitete Auszüge einer Dokumentation des britischen Fernsehsenders ITV, die heute ausgestrahlt werden soll.
Der jüngere Sohn von König Charles III. ist davon überzeugt, dass er Opfer von Telefon-Hacking und anderen illegalen Methoden der Informationsbeschaffung wurde. In einem Prozess gegen den Verlag des „Mirror“ bekam er bereits Schadenersatz zugesprochen. Ähnliche Vorwürfe macht er auch anderen Boulevardblättern und zerrt sie vor Gericht. Darum geht es in der neuen Doku mit dem Titel „Tabloids on Trial“ für die sich der Prinz interviewen ließ.
Prinz Harry widersetzte sich der Tradition: „Never complain, never explain“
Mit seinem juristischen Feldzug brach Harry mit einer royalen Tradition, wonach sich die Mitglieder der Königsfamilie in Großbritannien nicht juristisch gegen selbst unlautere Methoden der Presse wehren. Wohl auch, um nicht als Zeugen vor Gericht erscheinen zu müssen. Die Devise heißt angeblich „Never complain, never explain“ („Niemals beschweren, niemals erklären.“) Harry setzte sich hingegen in den Zeugenstand.
Der Prinz und seine Frau Herzogin Meghan hatten sich vor gut vier Jahren vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt. Das Verhältnis zum Rest der Royal Family gilt als zerrüttet. Sie leben inzwischen mit ihren Kindern Prinz Archie und Prinzessin Lilibet im US-Bundesstaat Kalifornien.