Girokonto, Bargeld, Tagesgeld – die Sparerinnen und Sparer in Deutschland haben klare Favoriten bei der Geldanlage. Doch viele Menschen können überhaupt nichts beiseitelegen.
Fast jeder fünfte Erwachsene in Deutschland will oder kann einer Umfrage zufolge kein Geld auf die hohe Kante legen. Knapp 18 Prozent der 2140 von YouGov für die Postbank Befragten antworteten auf die Frage, wo ihre Ersparnisse bleiben, entsprechend.
Etwa ein Drittel der knapp 1600 Umfrageteilnehmer, die nach eigenen Angaben über Ersparnisse verfügen, verzichtet bei einem Großteil des Geldes auf Zinsen: Weil sie es auf dem – zumeist unverzinsten – Girokonto stehen lassen (23,3 Prozent) oder als Bargeld verwahren (6,9 Prozent).
Ein knappes Drittel (32,1 Prozent) der Sparer steckt den größten Teil der Ersparnisse in Zinsanlagen. Mit Abstand am beliebtesten: Tagesgeldkonten (15,5 Prozent), auf denen Gelder bei Bedarf schnell umgeschichtet werden können.
Viele Anleger wechseln die Bank für höhere Sparzinsen
Viele Anleger wollen flexibel bleiben, um im Falle besserer Zinsangebote zu einer anderen Bank wechseln zu können: 6,9 Prozent der 1596 Sparerinnen und Sparer in der Umfrage wechseln nach eigenen Angaben auch dann, wenn die Zinsen nur etwas höher sind. Gut ein Drittel (34,1 Prozent) schiebt demnach Gelder auf ein Konto bei einem anderen Institut, wenn dort die Sparzinsen deutlich höher sind.
Seit dem Ende der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) im Sommer 2022 und der folgenden Serie von zehn Zinserhöhungen hat der Wettbewerb der Kreditinstitute um Spareinlagen wieder angezogen. Banken und Sparkassen verdienen nun wieder daran, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Zuletzt haben jedoch etliche Geldhäuser zum Beispiel ihre Festgeldkonditionen wieder nach unten geschraubt, denn es wird allgemein damit gerechnet, dass die EZB im Juni die Leitzinsen im Euroraum wieder senken wird.
Rund 12 Prozent bleiben der YouGov-Umfrage für die Postbank zufolge auch bei besseren Konkurrenzangeboten ihrer Bank treu, weil ihnen nach eigenen Angaben die Höhe der Sparzinsen nicht wichtig ist. Gut ein Viertel (25,6 Prozent) antwortete, ein Wechsel der Bank wäre ihnen „zu lästig“.