Wölfe breiten sich in Deutschland immer mehr aus. Oft kommen sie nach Zusammenstößen mit Autos um. Doch gibt es auch illegale Abschüsse – zehn nachweislich in MV.
In Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Jahr bereits vier Wölfe nach Zusammenstößen mit Autos getötet worden. Wie der NDR unter Berufung auf die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf berichtet, wurden seit der Rückkehr des Raubtieres vor etwa 20 Jahren im Nordosten insgesamt 59 tote Wölfe gefunden. Die meisten seien nach Verkehrsunfällen verendet. Doch habe es nachweislich auch zehn illegale Abschüsse des streng geschützten Tieres gegeben, hieß es.
Strafrechtliche Konsequenzen hatte das nach Angaben des Landesumweltministeriums bislang nicht, da die Schützen unerkannt blieben. Doch liefen aktuell noch zwei Ermittlungsverfahren bei den Staatsanwaltschaften, teilte eine Sprecherin mit. Dabei gehe es um Abschüsse in den Regionen Hoort (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und Velgast (Vorpommern-Rügen).
Nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat sich der Wolf in weiten Teilen Deutschlands wieder fest etabliert und muss somit nicht mehr überall den höchsten Schutzstatus genießen. Landwirte fordern seit langem bestandsregulierende Maßnahmen, um Nutztiere besser zu schützen. Das Bundesamt für Naturschutz gibt unter Hinweis auf das Wolfsmonitoring 2021/2022 die Zahl der in Deutschland nachgewiesenen Wölfe mit etwa 1.200 an. Laut Schweriner Umweltministerium lebten im Frühjahr 2023 im Nordosten 18 Rudel, drei Wolfspaare und zwei Einzelwölfe. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor.