Selbst mit 67 Jahren ist für viele Menschen in Berlin nicht Schluss mit dem Arbeitsleben. Das zeigt eine aktuelle Studie. Dabei könnten sich viele einen früheren Eintritt leisten.
Fast 15 Prozent der 67-Jährigen in Berlin gehen trotz Rentenalters noch einer bezahlten Beschäftigung nach. Damit arbeiten in der Hauptstadt deutlich mehr ältere Menschen als im Bundesdurchschnitt, der bei 11,6 Prozent liegt, wie eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt. Dafür wurden die Daten von knapp 30.000 Berliner TK-Versicherten in der entsprechenden Altersgruppe ausgewertet.
„Damit war der Anteil Berufstätiger mit 67 in Berlin von allen Bundesländern am höchsten“, heißt es in dem Bericht, den die TK veröffentlicht hat. In Brandenburg lag der Anteil mit knapp zehn Prozent deutlich niedriger und auch unter dem Bundesdurchschnitt.
Menschen mit hohem Bildungsabschluss arbeiten länger
Die Gründe für die Arbeit im Rentenalter sind vielfältig. Zum einen ist davon auszugehen, dass sich viele Menschen einen früheren Renteneintritt aufgrund geringer Ansprüche nicht leisten können. Aber auch positive Umstände könnten zu einer weiteren Berufstätigkeit führen, etwa eine hohe Anerkennung im Beruf, körperliche und geistige Fitness und Gesundheit oder ein hohes Einkommen.
Aus den Daten geht laut TK hervor, dass insbesondere Menschen mit hohem Bildungsabschluss überdurchschnittlich lang arbeiten. So arbeitete in Berlin mehr als jede fünfte Person mit einem Doktortitel im Alter von 67 Jahren weiterhin. Allerdings lag der Anteil etwa bei in dem Alter noch berufstätigen Berufskraftfahrern mit knapp 23 Prozent noch höher.
Tendenziell gelte: „Je höher das Gehalt in einer Branche, umso niedriger liegt der Anteil der Berufstätigen mit 67.“ Eine ähnliche Tendenz lasse sich auch für die Betriebsgrößen feststellen: Je größer ein Betrieb – auf Basis der dort TK-versicherten Angestellten – ist, umso niedriger ist der Anteil der Beschäftigten mit 67 Jahren.