Gewöhnliche Eiterpickel lassen sich leicht ausdrücken und heilen von allein wieder ab. Kommt es jedoch zu einen tieferliegenden Entzündung unter der Haut, kann eine schmerzhafte Infektion die Folge sein. An dieser Stelle soll Zugsalbe ein bewährtes Hausmittel sein.
Zugsalbe wird für gewöhnlich aus Schieferöl gewonnen und enthält Ammoniumbituminosulfat: einen antibakteriellen, entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Wirkstoff. Was aber noch viel wichtiger ist: Sie beschleunigt den Heilungsprozess, indem sie den Entzündungsherd regelrecht an die Oberfläche der Haut „zieht“ und der Eiter somit leichter abfließen kann. Zugsalbe soll somit vor allem zur Behandlung von leichten Entzündungen (wie Pickel unter der Haut und eingewachsene Haare) angewendet werden, aber auch bei eitrigen Abszessen – bei Letzterem müssen Sie jedoch ein paar wichtige Punkte beachten. Welche das sind und wie Sie die Salbe richtig anwenden, wird im Folgenden einmal genauer zusammengefasst.
Wirkungsweise: Das verspricht eine Zugsalbe
Unabhängig davon, für welche Zugsalbe Sie sich entscheiden – die Wirkung bleibt immer die gleiche. Ein weit verbreiteter Klassiker ist Ichtholan: Sie weicht die Haut auf und macht sie durchlässig, sodass der Eiter abfließen kann. Zugleich hat sie eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung auf die Infektion. Sprich, nicht nur der Entzündungsherd wird durch die Behandlung bekämpft, sondern auch die Ausbreitung der darin enthaltenen Keime. Hinzukommt, dass die Zugsalbe auch eine schmerzlindernde Funktion hat und den Juckreiz abschwächt. Und das ist noch nicht alles: Ichtholan regt die Durchblutung an, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Das Gleiche gilt im Übrigen für andere Hersteller wie Winthrop oder Infectopharm, die den gleichen Wirkstoff (Ammoniumbituminosulfonat) in ihrer Zugsalbe verwenden. Sie alle bieten ihre Produkte in zwei verschiedenen Wirkstärken an: 20 Prozent und 50 Prozent.
Zugsalbe:
Wirkstärke:
Ichtholan
20 Prozent oder 50 Prozent
Winthrop
20 Prozent oder 50 Prozent
Infectopharm
20 Prozent oder 50 Prozent
Je nachdem, wie weit vorangeschritten die Entzündung bereits ist und wie tief sie unter der Haut sitzt, empfiehlt sich eine leichtere oder stärkere Dosierung der Zugsalbe.
So wenden Sie eine Zugsalbe richtig an
Mit einer Zugsalbe lassen sich leichten Entzündungen wie unterirdische Pickel, eingewachsene Haare und auch Rasierpickel behandeln – oder auch kleinere Verletzungen unter der Haut wie zum Beispiel Splitter. In der Anfangsphase reicht eine 20-prozentige Salbe bereits aus, ist die Infektion jedoch stärker, sollten Sie besser eine höhere Wirkstoffkonzentration verwenden. Gehen Sie bei der Anwendung am besten wie folgt vor:
Tragen Sie die schwarze Zugsalbe gezielt und punktuell mit einem Wattestäbchen auf die entzündete Stelle dünn auf.
Kleben Sie ein großes Pflaster über die Wunde, damit die Salbe nicht Ihre Kleidung oder Ihre Bettwäsche verunreinigt.
Waschen Sie sich nach und vor jeder Behandlung die Hände, damit Sie keine neuen Keime auf die Wunde übertragen.
Wechseln Sie den Verband täglich und waschen die Reste der Zugsalbe mit warmem Wasser ab, bevor Sie neue verwenden.
Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals, da es drei bis fünf Tage lang dauern kann, bis der Eiter an die Oberfläche tritt.
Wichtig: Die Zugsalbe sollte niemals mit Ihren Schleimhäuten oder Ihren Augen in Kontakt kommen.
Abszesse behandeln: Das gilt es zu beachten
Grundsätzlich eignet sich Zugsalbe auch zur Behandlung von Abszessen. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Eiter unter der Haut, um die sich eine kapselartige Membran bildet, die den Körper vor einer Infektion schützen soll. Eiterabszesse können sich überall bilden: unter den Achseln, im Intimbereich oder am Po. Daher sind sie sehr unangenehm, schmerzhaft – und gefährlich, wenn sie nicht behandelt werden und in einer Blutvergiftung enden. Daher ist es ratsam, unbedingt einen Arzt aufzusuchen, wenn:
der Abszess besonders groß ist oder tief unter Haut sitztsich der Abszess im Gesicht oder in Kopfnähe befindetsich der Abszess stark entzündet hat und große Schmerzen verursacht (möglicherweise ist ein Antibiotikum erforderlich)
Befindet sich der Abszess hingegen noch im Frühstadium, können Sie ihn mit einer Zugsalbe wie oben beschrieben behandeln, damit der Eiter darin schneller abfließen kann.
Hat Zugsalbe bekannte Nebenwirkungen?
Normalerweise ist die Verwendung von Zugsalbe vollkommen unbedenklich – dennoch kann es vorkommen, dass manch einer allergisch darauf reagiert: Beginnt Ihre Haut nach der Behandlung zu brennen oder zu jucken, sollten Sie die Salbe sofort wieder mit warmem Wasser abwaschen. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, ist von der Verwendung eher abzuraten. Im Zweifelsfall können Sie aber auch Ihren Arzt im Vorfeld um Rat fragen. Ansonsten sind keinerlei Nebenwirkungen von Zugsalben bekannt.
Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeine Informationen und kann keinen Arztbesuch ersetzen.
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