Wer Bahnfahren als Gesprächsthema wählt, hat mutmaßlich keine besonders lockere Konversation vor sich – von Verspätungen kann jeder ein Lied singen. Und wenn der Zug gar nicht erst fährt?
Bahnreisende, die in Nordrhein-Westfalen in den ICE steigen wollen oder dort mit dem ICE ankommen, müssen sich für mehr als vier Monate auf ein deutlich eingeschränktes Angebot einstellen. Aus einem Brief von Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) an Bahn-Chef Richard Lutz geht hervor, dass ab dem 5. August wesentlich weniger ICE-Züge fahren. So fallen zwei von täglich vier ICE-Verbindungen von Aachen nach Berlin weg, andere Verbindungen sind ebenfalls betroffen.
Die Bahn teilte mit, es handele sich um keine grundsätzliche Reduzierung, sondern eine temporäre Einschränkung bis zum 14. Dezember. Dann greift der Fahrplanwechsel. Es gebe deutschlandweit ein außergewöhnlich hohes Baugeschehen entlang vieler Bahnstrecken. „Dies wirkt sich auch auf die verfügbare Kapazität auf der Infrastruktur und die betriebliche Stabilität auch abseits der Baustellen aus“, so die Bahn. Zuerst hatten der WDR und die „WAZ“ berichtet. Der Brief von Minister Krischer liegt auch der dpa vor.