Zum 48. Mal feiert das „älteste Rosendorf Deutschlands“ seine Blüten. Laut einer Schätzung zieht es rund 23.000 Besucher nach Steinfurth. Anderswo strömen die Hessen in Eiscafès und Freibäder.
Mit einem prunkvollen Rosenkorso ist das Rosenfest im Bad Nauheimer Stadtteil Steinfurth zu Ende gegangen. Der als Rosendorf bekannte Ort feierte am Wochenende sein 48. Rosenfest. Einer ersten Schätzung von Stadt und Polizei nach zog es an den drei Tagen ungefähr 23.000 Besucherinnen und Besucher zu den Feierlichkeiten. Die Temperaturen waren hessenweit hochsommerlich – viele Menschen strömten ins Freie, beispielsweise in Eiscafés, Freibäder und Wälder.
Auf dem Programm des Rosenfestes in Steinfurth standen unter anderem eine Rosenausstellung und Auftritte von Bands. Das Highlight bildete am Sonntag der Rosenkorso mit einem Prunkwagen, der mit mehr als 100.000 Blumen geschmückt war. Die zahlreichen weiteren Prunkwagen der örtlichen Vereine – beispielsweise mit Motiven wie „Bob der Baumeister“ – seien bei den Zuschauerinnen und Zuschauern ausgesprochen gut angekommen, resümierte Björn Kral, Fachdienstleiter Kultur und Sport der Stadt Bad Nauheim.
Besucherrückgang bei über 30 Grad
Er zeigte sich sehr zufrieden mit dem diesjährigen Rosenfest. Zwar habe es am Samstagmittag bei Temperaturen von mehr als 32 Grad einen kleinen Besucherrückgang gegeben, doch insgesamt habe die Sommerhitze das Fest nicht beeinträchtigt. Auch am Sonntagnachmittag war das Rosenspektakel noch rege besucht. Für den späten Sonntagabend und die Nacht zum Montag warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Blitz, Donner und Schauern in Hessen.
Mit dem Fest in Steinfurth soll die lange Tradition des Rosenanbaus in dem Ort hervorgehoben werden. Seit rund 150 Jahren bauen Familienbetriebe dort Rosen an. Steinfurth bezeichnet sich selbst als Deutschlands ältestes Rosendorf. Die Geschichte des Rosenanbaus begann in dem Ort in der Wetterau 1868 mit aus England mitgebrachtem Wissen über die Pflanze.
Einst mehr als 200 Rosenbetriebe
Ein Geschäft, das bald zur Blüte reifte: Um die Jahrhundertwende setzten mehrere Dutzend Familien auf den Rosenanbau, um 1930 gab es mehr als 200 Betriebe, 1970 wurden bis zu 14 Millionen Pflanzen gezogen. Bis heute werden in dem Dorf Rosen angebaut, wobei der Anbau laut dem örtlichen Rosenmuseum wirtschaftlich nicht mehr so prägend ist wie in der Vergangenheit.
Der DWD empfahl den Hessinnen und Hessen derweil zur Verringerung der Belastung der Hochsommerhitze auf den Körper, direkte Sonne, körperliche Anstrengungen und Alkohol zu vermeiden sowie ausreichend zu trinken. Auch ein kühles Bad oder eine kühle Dusche, luftige und helle Kleidung sowie eine Kopfbedeckung können dabei helfen, den Körper kühl zu halten.
Am Montag allerdings erwartete der DWD angenehme Temperaturen zwischen 24 und 27 Grad in Hessen. Weitere Schauer und Gewitter könnte es am Dienstag bei Höchsttemperaturen von 24 bis 26 Grad geben.