Der Xiaomi Su7 ist bisher nur in China unterwegs – und das erste Auto des Smartphone-Herstellers. Überraschend kündigte dieser nun ein weiteres, äußerst PS-starkes Modell an.
Anfangs belächelt, hat sich der Technik-Konzern Xiaomi nach der Ankündigung seiner Elektroauto-Ambitionen nicht beirren lassen und in Rekordgeschwindigkeit den schicken Su7 auf die Räder gestellt. In China ist das Auto bereits unterwegs – und gemessen an der Wartezeit, die interessierte Kunden bis zum Erhalt der Fahrzeuge auf sich nehmen müssen, sehr gefragt. Neben einigen positiven Tests werden dem Su7 immer wieder Qualitäts- und Haltbarkeitsprobleme nachgesagt. Das ist wohl der Preis, wenn man den Bau eines Autos innerhalb kürzester Zeit umsetzt.
Wie Firmenchef Lei Jun kürzlich via X verkündete, lässt sich Xiaomi davon aber offenbar nicht beirren. Und so folgt der Straßenversion des Su7 künftig ein Hypersportler, der etablierte Hersteller wie Rimac oder Porsche in den Schatten stellen könnte. Das Su7 Ultra genannte Fahrzeug steckt aber noch in der Erprobungsphase.
Xiaomi Su7 Ultra mit 1548 PS
Das Elektroauto ist mit insgesamt drei Motoren ausgestattet, die eine Systemleistung von 1548 PS erzeugen. Etwas verwirrend: Xiaomi nennt seine Motoren V8s und V6s, orientiert sich also an der Bezeichnung von Verbrennern, obwohl die Fahrzeuge rein elektrisch sind.
Auf dem Papier spricht Xiaomi von einer Beschleunigung auf 100 km/h in 1,97 Sekunden und einer Endgeschwindigkeit von über 350 Kilometern pro Stunde. Um das Gewicht zu reduzieren, sollen alle Karosserieteile aus Kohlefaser gefertigt werden. Das Gewicht gibt der Hersteller mit 1900 Kilo an. Das ist für ein Elektroauto sogar relativ leicht, in der Welt der Supersportwagen aber durchaus etwas überdurchschnittlich. Xiaomi misst sich direkt mit einem LaFerrari und einem Porsche 918 Spyder. Deren Leergewicht liegt aber bei jeweils etwa 1,6 Tonnen. Cleverer wäre ein Blick auf die E-Konkurrenz gewesen, denn sowohl ein Rimac Nevera als auch ein Tesla Model S Plaid wiegen deutlich mehr.
Zwar hat Xiaomi bisher keinen Preis kommuniziert, aber Carbonteile bedeuten meist eine saftige Rechnung. Der normale Su7 kostet knapp unter 30.000 Euro in der Basisversion.
Im Oktober auf Rekordjagd
Die Ladeleistung gibt Xiaomi chinesischen Quellen (via Car News China) zufolge mit erstaunlichen zwölf Minuten an. Nicht etwa für das Ladefenster von 10 bis 80 Prozent, sondern für die vollständige Ladung von 0. Das wäre, gemessen an heutigen Spitzenwerten, ein absoluter Rekord. Vorausgesetzt man findet überhaupt Ladesäulen, die eine entsprechende Leistung bieten.
Damit es nicht nur bei leeren Worten bleibt, hat Xiaomi auch die nächsten Schritte mit dem Su7 Ultra angekündigt. Im Oktober plant das Unternehmen eine Rekordfahrt auf dem Nürburgring. Dort will man sich den Titel für das schnellste Elektroauto holen. Die aktuelle Bestmarke bei viertürigen Elektrolimousinen hält der optisch äußerst ähnliche Porsche Taycan Turbo GT mit einer Rundenzeit von 7:07,55 Minuten. Der Zweitürer Rimac Nevera war sogar noch schneller.
Offen bleibt, ob es bei dem Su7 Ultra bei einem Prototypen für die Rekordjagd bleibt oder das Unternehmen eine Fertigung in Serie plant.