Über 1.100 Tiere werden in einem südhessischen Betrieb getötet. Dort war die Afrikanische Schweinepest aufgetreten.
Nach einem Schweinepest-Befall hat die Tötung von über 1.100 Hausschweinen in einem Betrieb in Stockstadt (Kreis Groß-Gerau) begonnen. Eine Spezialfirma nahm in dem betroffenen Betrieb die Arbeit auf, wie ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Wiesbaden sagte.
Der Landwirt hatte am vergangenen Mittwoch der zuständigen Behörde drei tote Schweine gemeldet. Weitere Tiere wiesen zudem Krankheitssymptome auf. Untersuchungen des Landeslabors bestätigten anschließend den Verdacht.
„Auch wenn die Tierseuchenkasse den Tierhalter in solch einem Fall für den materiellen Schaden entschädigt, ist der Verlust des gesamten Tierbestandes emotional eine große Belastung“, sagte Hans-Georg Paulus, Generalsekretär des Hessischen Bauernverbands. Die Kosten für die Tötung tragen das Land und die Tierseuchenkasse je zur Hälfte. Außerdem erhält der Betrieb eine Entschädigung für die getöteten Tiere.
Der Kreis Bergstraße gab bekannt, dass zwischen Rheindürkheim und Gernsheim entlang des Rheins ein Zaun errichtet werden soll, um die Ausbreitung der Tierkrankheit zu verhindern. Mobile und feste Zäune müssten nach einer Verfügung von Grundeigentümern geduldet werden, hieß es.
Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch den Kontakt mit Blut oder Kadavern von infizierten Tieren übertragen wird. Eine Ansteckung ist auch möglich, wenn Schweine Essensreste zu sich nehmen, die infizierte Fleischwaren enthalten. Das Virus kann in Wurst und Schinken viele Monate überleben. Der Erreger ist für Menschen ungefährlich, bei Schweinen verläuft die Erkrankung dagegen fast immer tödlich. Eine Impfung gegen die ASP gibt es nicht.
Vergangene Fälle in Hessen
Bereits Anfang Juli war ein Ausbruch in einem Betrieb mit neun Schweinen bei Biebesheim am Rhein (Kreis Groß-Gerau) festgestellt worden. Der erste Fall in Hessen war Mitte Juni bei einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau festgestellt worden. Seitdem findet in der Region eine großangelegte Kadaversuche statt. So sollen ein Kerngebiet des Geschehens und eine Restriktionszone festgelegt werden. Elektrozäune entlang des Kerngebiets sollen die Wanderung infizierter oder erkrankter Tiere nach außen verhindern.
Rund 14.000 Hektar wurden laut Ministerium bereits von Teams mit speziellen Kadaversuchhunden und mit Drohnen abgesucht. Bislang wurden dabei 38 positive Fälle entdeckt. Das Land arbeitet sehr eng mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zusammen, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.