Der Geburtstag von Caspar David Friedrich jährt sich zum 250. Mal. Das Jubiläumsjahr erweist sich für dessen Geburtsstadt Greifswald als großer Glücksfall.
Das Caspar-David-Friedrich-Jubiläum in diesem Jahr hat Greifswald als Geburtsstadt des großen Malers der Romantik viele zusätzliche Gäste beschert. „Caspar David Friedrich lockt Menschen aus ganz Deutschland und der Welt nach Greifswald“, sagte Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) in einer ersten Bilanz zum Friedrich-Jahr. Auch von den Einwohnern der Stadt werde das Veranstaltungsprogramm sehr gut angenommen. Der Geburtstag Friedrichs (1774–1840) jährt sich am 5. September zum 250. Mal. Daran wird seit Beginn des Jubiläumsjahres mit zahlreichen Veranstaltungen und Sonderausstellungen erinnert.
Besucheransturm im Pommerschen Landesmuseum
Das Pommersche Landesmuseum, das im Besitz einiger Friedrich-Bilder ist, verzeichnet Rekordzahlen. Museumssprecherin Julia Kruse sprach von einem „fulminanter Start ins Jubiläumsjahr„. Bis Ende Juni hätten 29.000 Menschen das Landesmuseum besucht und damit dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Schon zum Halbjahr und vor Beginn der Urlaubszeit seien mehr Besucher gezählt worden als im gesamten vergangenen Jahr.
„Im zweiten Halbjahr werden die Zahlen erwartungsgemäß weiter steigen, da wir bis Jahresende noch zwei weitere Sonderausstellungen zeigen“, äußerte sich Kruse zuversichtlich. Am 18. August öffne die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Sehnsuchtsorte“. Bis Anfang Oktober sei das Museum dann täglich, auch am Montag, geöffnet, um den erwarteten Besucheransturm zu bewältigen. Ab Mitte Oktober wird die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Heimatstadt“ gezeigt. Seit Ende April zieht „Caspar David Friedrich. Lebenslinien“ die Besucher in ihren Bann. Die Schau umfasst 103 Werke, davon 61 Originale von Friedrich und 33 Arbeiten seiner Zeitgenossen.
Anziehungspunkt Kreidefelsen
Auch das Caspar-David-Friedrich-Zentrum in Greifswald verzeichnete deutlich mehr Besucher als sonst. Als Publikumsmagnet habe sich erneut auch das Nationalparkzentrum Königsstuhl auf der Insel Rügen erwiesen, hieß es weiter. Dort vermittelt eine Sonderausstellung Eindrücke vom Inspirationsort der Romantik. Die „Kreidefelsen auf Rügen“ gehören zu den bekanntesten Werken Friedrichs. Das Gemälde, das heute im Schweizer Winterthur zu Hause ist, soll ab August sieben Wochen lang im Pommerschen Landesmuseum und damit zum ersten Mal in Friedrichs Heimatregion ausgestellt werden.
Gastronomie und Hotellerie profitieren ebenfalls vom Friedrich-Jubiläum. Wie Maik Wittenbecher von der Greifswald Marketing GmbH sagte, verzeichneten die Hotels von Januar bis März mit 80.000 Übernachtungen gut 8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Auslastung habe höher gelegen als vergleichbaren Städten wie Stralsund oder Wismar. „Wir können bisher sehr zufrieden mit dem Caspar-David-Friedrich-Jubiläum sein. Greifswald ist im gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus in aller Munde“, zeigte sich Oberbürgermeister Fassbinder zufrieden.
Friedrich überall Besuchermagnet
Jubiläumsausstellungen zu Friedrich erweisen sich bundesweit als Publikumsmagneten. In Hamburg hatten zu Beginn des Jahres die Werke des Romantikers rund 335.000 Menschen angelockt. Auch die Sonderausstellung „Unendliche Landschaften“ in der Alten Nationalgalerie Berlin erlebt seit der Eröffnung einen wahren Run. Dort erwartet man – auch wegen des überwältigenden Zuspruchs zu der Sonderausstellung – für dieses Jahr einen neuen Besucherrekord.