Des Nachts in Florenz hatte es eine Frau auf den Weingott Bacchus abgesehen. Sie bedrängte eine Statue mit eindeutigen Absichten und wurde dabei fotografiert. Die Reaktionen waren … gemischt.
Da hat es eine Touristin in Italien wortwörtlich zu weit getrieben. Viele internationale Medien berichten von der jungen Frau, die sich kürzlich in verschiedenen Posen an einer Bacchus-Statue abarbeitete. Sie wandte sich der Statue mit ihrer Vorder- und auch mit ihrer Hinterseite zu. Bei manchen Fotos ist man froh, dass die Statue nicht auseinanderbrach. Wie ein Äffchen hing sie an ihr. Dabei wurde sie offenbar von einer Freundin fotografiert – aber eben auch von einer anderen Person, die die Fotos online teilte. Laut Medien ein Einwohner von Florenz, dem die Szene ordentlich auf die Nerven gegangen sein muss.
Anwohner, Kulturbeauftragte und auch Politiker haben scharfe Kritik am Verhalten der bisher anonym gebliebenen Touristingeäußert. So sagte Patrizia Asproni, die Präsidentin der Kulturorganisation Confcultura, gegenüber italienischen Medien, harsche Strafen seien notwendig und eine Null-Toleranz-Politik. In Italien passierten solche Unfhöflichkeiten, „weil jeder das Gefühl hat, er habe das Recht, ungestraft zu tun, was er will“.
Empörung in Florenz: Kunst muss respektiert werden
Die BBC zitiert Antonella Rinaldi, die Leiterin des Kulturerbes der Gemeinde Florenz, folgendermaßen: „Touristen sind hier willkommen, aber sie müssen unsere Kunstwerke respektieren, seien es Originale oder Repliken.“ Und sie fügt hinzu: „Obwohl ich bezweifle, dass diese Dame – die ich verurteile – überhaupt den Unterschied kennt.“
Dabei war „diese Dame“ gar nicht die Einzige, die sich unziemlich verhielt. Laut „Daily Mail“ soll deren Freundin, die zunächst Fotos machte, auch selbst zur Tat geschritten sein. Sie wurde demnach von anderen Touristen erwischt, wie sie vor der Statue kniete und augenscheinlich Oralsex imitierte.
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Florenz ist offenbar eine weitere Stadt, in der der Massentourismus negative Seiten mit sich bringt – wenn auch bisher nicht so oft medial begleitet wie etwa Saufexzesse am Ballermann auf Mallorca. Einige Nutzer in den sozialen Medien amüsiert die Aktion an der Weingott-Statue aber auch. Und das „Opfer“ selbst? Wenn ein Gott diese „Attacke“ verkraften kann, dann wohl Bacchus …
Da schließt sich der Kreis und ist nun am Kunstwerk angelangt. Beim besagten Bacchus handelt es sich den Medienberichten zufolge im Übrigen um eine Kopie eines Werks des Künstlers Giambologna von 1560. Sie steht am Fuße des Turms Rossi Cerchi nahe dem Ponte Vecchio in Florenz.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RTL.de