Widerstand ist nicht gleich Widerstand. Der sächsische Landtagspräsident Matthias Rößler verweist auf den Unterschied zwischen Patrioten und Extremisten.
Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler würdigt die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. „Vor 80 Jahren versuchten mutige Männer und Frauen, das nationalsozialistische Unrechtsregime von innen heraus zu stürzen. Sie wollten den Krieg und den europaweiten NS-Terror beenden“, erklärte Rößler. Viele von ihnen hätten ihren Heldenmut in der Diktatur mit dem Leben bezahlt. „Sie waren sich dieser möglichen Konsequenzen bewusst, aber sie taten es aus Überzeugung für ein freies, ein anständiges Deutschland. Sie waren Patrioten.“
Am 20. Juli 1944 hatte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht, Hitler mit einem Sprengstoff-Attentat im militärischen Lagezentrum des Führungsstabes der deutschen Wehrmacht in Ostpreußen zu töten. Stauffenberg und weitere Personen wurden noch in derselben Nacht im Hof des Berliner Bendlerblocks erschossen. Nach dem gescheiterten Umsturzversuch wurden die Beteiligten und viele Mitverschwörer aus Militär, Staatsapparat, Kirche und Gesellschaft zum Tode verurteilt, hingerichtet und verfolgt. Insgesamt waren mehrere hundert Menschen betroffen.
Rößler will am Samstag in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin an einer Gedenkfeier teilnehmen. „Wer von innen heraus gegen eine Diktatur – das gilt für den Nationalsozialismus ebenso wie für kommunistische Regime – kämpfte, wird zurecht als Widerstandskämpfer bezeichnet. Wer den demokratischen Verfassungsstaat bekämpft, der ist kein Widerstandskämpfer, sondern ein Extremist“, betonte er. In einem Rechtsstaat gehörten Opposition und auch Protest zum Selbstverständnis. Die Rechte der Opposition und Andersdenkender seien durch das Grundgesetz und die Landesverfassung geschützt.