Seit 1979 wird in Deutschland die Auszeichnung Spiel des Jahres verliehen. Wie es dazu kam und welche Preisträger es in der Vergangenheit bereits gab? Eine kleine Zeitreise durch die Welt der Spiele.
Für die Auszeichnung Spiel des Jahres werden Gesellschaftsspiele aus dem deutschsprachigen Raum auf Herz und Nieren von einer Jury geprüft. Diese setzt sich aus ganz unterschiedlichen Menschen zusammen, darunter Lehrer, Pressesprecher, Erzieher oder Journalisten. 2001 kam der Preis Kinderspiel des Jahres hinzu, 2011 folgte das Kennerspiel des Jahres. Ein Preisgeld gibt es für die Gewinner nicht, dafür kann mit dem Logo das ausgezeichnete Spiel geworben werden. Die Auszeichnung Spiel des Jahres verschafft neuen Spielen auf diese Weise regelmäßig Aufmerksamkeit. Wer sie bekommt, hebt sich vom Wettbewerb ab. Spieler sind neugierig, wenn das Logo der Jury auf der Verpackung eines Spiels prangt. Mehr über die Entstehung des eingetragenen Vereins (e.V.) Spiel des Jahres und seine Preisträger gibt es hier zu lesen.
So entstand die Auszeichnung Spiel des Jahres
Aufmerksamkeit für Spiele-Neuheiten und die Hervorhebung besonders gelungener Gesellschaftsspiele, darum ging es 1979, als die Auszeichnung Spiel des Jahres entstand. Erfinder Jürgen Herz stellte seine Idee erstmals im Rahmen der Spielwarenmesse im Februar 1978 einem breiteren Publikum vor. Die Wahl zu einem Spiel des Jahres fand Anklang. Die Gründung eines Vereins wurde in den nachfolgenden Monaten diskutiert, bis sich ein Kreis aus Journalisten dazu entschloss und fortan das nach ihrer Meinung beste Spiel zu wählen. In den Anfangsjahren kam finanzielle Unterstützung vom damaligen Bundesministerium für Familie, Jugend und Gesundheit. Dass sich die Auszeichnung für Spiele damals entwickelte, lag auch daran, dass Spielekritiker wie Eugen Oker, der für „Die Zeit“ und die „Frankfurter Rundschau“ schrieb, mit dem Vorurteil aufräumte, Spiele seien nichts für Erwachsene. Die Welt der Spiele war bis zu diesem Zeitpunkt Kindern vorbehalten. Mit einem neuen Bewusstsein für den Mehrwert von Spielen, erlangte das Gesellschaftsspiel die Popularität, die es bis heute genießt.
Eine Zeitreise: Die Preisträger des Spiel des Jahres
Dank einer gut gepflegten Datenbank auf der Spiel des Jahres Website, können die Preisträger der vergangenen Jahre jederzeit eingesehen werden. Weil der Preis erstmalig 1979 verliehen wurde, kann hier allerdings nur ein Teil der Sieger Platz finden. Wer Interesse hat, findet unter diesem Link auf der Website des Vereins Informationen zu vergangenen Auszeichnungen.
2023
Im Juli 2023 wurden das Spiel des Jahres, das Kinderspiel des Jahres und das Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet. Das sind die Gewinner.
Spiel des Jahres 2023: Dorfromantik
Vom Bildschirm auf den Küchentisch: In der Spieleszene kommen sich analoge und digitale Welten immer näher. Mit „Dorfromantik“ gewinnt 2023 ein kooperatives Brettspiel den begehrten „Spiel des Jahres“-Titel, das auf einem gleichnamigen Computerspiel basiert. Bei der Preisverleihung im Jahr 2023 feierten Brettspielautoren und Videospielentwickler auf der Bühne gemeinsam den großen Erfolg.
Dorfromantik Spiel des Jahres 2023
Kinderspiel des Jahres 2023: Mysterium
Während ihrer Suche nach dem Schatz des Kapitäns Buh stehen die Kinder vor einer Herausforderung. Ein freundlicher, alter Geist möchte ihnen helfen, aber er kann nur über ein Tamburin kommunizieren. Damit beginnt ein spannendes und humorvollen Partyspiel für Kinder, bei dem sie abwechselnd Geräusche bestimmter Gegenstände mit dem Instrument nachahmen müssen. Ein kräftiger Schlag für die Kanonenkugel, ein sanftes Kratzen für die Katzenkrallen oder ein vorsichtiges Streichen für das Nudelholz. Sowohl der Geist als auch die Zuhörer müssen kreativ sein, damit die Spieler die Nachrichten gemeinsam richtig entschlüsseln können. „Mysterium“ eignet sich hervorragend für verschiedene Altersgruppen.
Kennerspiel des Jahres 2023: Challenge
„Challengers!“ bringt Turnierstimmung auf: Bis zu acht Coaches stellen Teams aus Karten zusammen und lassen sie in Duellen gegeneinander antreten. Nach jedem Kampf werden die Plätze am Tisch neu gemischt. Besiegte Karten kommen auf die Ersatzbank, doch der Platz dort ist begrenzt. Wer keinen Ablageplatz mehr hat oder keine Karten mehr übrig hat, muss sich geschlagen geben.
2022
Im Juli 2022 wurden das Spiel des Jahres, das Kinderspiel des Jahres und das Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet. Das sind die Gewinner.
Spiel des Jahres 2022: Cascadia
Das Gesellschaftsspiel „Cascadia“ befördert Spielende ins Grenzgebiet zwischen dem Nordwesten der USA und Kanada. Es handelt sich um ein Legespiel, in dem möglichst große Landflächen der gleichen Art zusammenhängen müssen. Um Tiere auf das eigene Gebiet ziehen zu lassen, müssen die geographischen Gegebenheiten stimmen. Das Spiel eignet sich für ein bis vier Spieler und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Kinderspiel des Jahres 2022: Zauberberg
Das ausgezeichnete Kinderspiel „Zauberberg“ bindet das Element einer Kugelbahn ein. Das Spiel kann kooperativ im Team oder allein gespielt werden. Gemacht es es für ein bis vier Spieler und ab fünf Jahren spielbar.
Kennerspiel des Jahres 2022: Living Forest
Spielende müssen zusammen arbeiten, um bei „Living Forest“ einen Waldbrand abzuwehren. Sie löschen Flammen, forsten den Wald mit neuen Bäumen auf und sammeln magische Blüten. Es handelt sich um ein Wettrennen auf zwölf Punkte, das riskantes Zocken und viel Interaktion mit den Mitspielern erfordert. Spielen können es zwei bis vier Spieler ab zehn Jahren.
2021
Spiel des Jahres 2021: MicroMacro: Crime City
Adleraugen und gute Kombinationsfähigkeiten erfordert das Spiel des Jahres 2021. In „MicroMacro: Crime City“ klären Spielende Kriminalfälle auf. Dafür haben sie ein XXL-Schwarzweiß-Poster zur Verfügung und eine Lupe. Das Spiel erinnert an ein Wimmelbild und überrascht, weil kein Kriminalfall wie der andere ist und sich auf dem Poster unzählige Details entdecken lassen.
Kinderspiel des Jahres 2021: Dragomino
Die Belohnung in „Dragomino“ ist nicht weniger als ein Drachenei. Das Kinderspiel des Jahres 2021 ist die vereinfachte Form des Spiels „Kingdomino“ aus dem Jahr 2017. Es handelt sich um ein kreatives Legespiel, welches von zwei bis vier Spielern ab fünf Jahren gespielt werden kann.
Kennerspiel des Jahres 2021: Paleo
Ausgezeichnet als Kennerspiel des Jahres 2021 wurde das Spiel „Paleo“. Es soll Bilder in den Köpfen der Spielenden erzeugen, die auch nach den Partien nachhallen. Im Spiel ist man nur stark, wenn die Gruppe zusammenhält, denn es gilt das Leben in der Steinzeit zu meistern. Zwei bis vier Spieler ab zehn Jahren können das kooperative Abenteuerspiel spielen.
2020
Spiel des Jahres 2020: Pictures
Das Spiel des Jahres 2020 ist anders, es gibt kein Spielbrett und Figuren, sondern Bauklötze, Schnürsenkel, Symbol-Karten und mehr. Mit diesen Hilfsmitteln sollen die Spielenden bei „Pictures“ Foto-Motive so darstellen, dass die anderen diese wiederfinden können. Vom Gestaltenden erfordert es Kreativität und von den Ratenden Abstraktionsvermögen. Drei bis fünf Spieler tun sich zusammen und sollten mindestens acht Jahre alt sein.
Kinderspiel des Jahres 2020: Speedy Roll
Der Waldboden bildet die Basis für das Kinderspiel des Jahres 2020. Simuliert wird er durch die Tischplatte, auf der sich Pilze, Äpfel und Blätter befinden. Spielende müssen den kleinen Igel schnellstmöglich nach Hause bringen. Als eingerollte Fusselkugel nimmt der Igel auf seinem Weg Richtung zu Hause allerlei Waldteile mit, die dank Klett an ihm haften bleiben. Besonders an „Speedy Ball“: der zusammengerollte Igel ist ein Tennisball. Diese neue Spieldynamik ist nicht nur kreativ, sondern macht auch Spaß.
Kennerspiel des Jahres 2020: Die Crew
Das Kennerspiel 2020 ist ein Strategiespiel, welches Teamarbeit und Weitblick erfordert. Als Teil einer Raumschiff-Crew reisen die Spielenden zusammen zum neunten Planeten am Rand des Sonnensystems. Nicht nur defekte Triebwerke oder Sauerstoffmangel erschweren die Reise, auch die eingeschränkte Kommunikation macht es der Gruppe nicht leicht. Ab zehn Jahren und mit einer Anzahl zwischen drei und fünf Spielern lässt sich „Die Crew“ spielen.
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Das Spiel des Jahres reicht zurück bis 1978
Wenigen ist bekannt, dass das Spiel des Jahres bereits 1978 gewählt wurde. Damals gab es allerdings keine Preisverleihung, nur die Auszeichnung. Die Jury hatte es 1978 nicht geschafft, all die organisatorischen Voraussetzungen für eine Preisverleihung zu bewältigen. Die offizielle Preisverleihung fand 1979 statt, sodass „Hase und Igel“ zweimal gewählt wurde — 1978 und 1979 mit anschließender Preisverleihung.
Quelle: Spiel des Jahres Website
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