17 Fraktionen und Gruppierungen haben es in den neuen Pforzheimer Gemeinderat geschafft. Die Kommunalwahl – nicht nur dort – zeigt gesellschaftliche Probleme auf. Auch die Kirche sieht sich gefragt.
Das Wahlergebnis in Pforzheim zeigt aus Sicht der badischen Landesbischöfin Heike Springhart exemplarisch, wie zerrissen eine Stadt sein kann. „Die Wahl bildet auch ab, wo Brücken abgebrochen sind“, sagte Springhart, die vor dem Wechsel an die Spitze der Evangelischen Landeskirche in Baden Pfarrerin der Johannesgemeinde in Pforzheim war. „Daraus erwächst eine Aufgabe.“ Unter anderem die Kirchen seien gefordert, Raum zum Austausch und Diskurs über herausfordernde Themen zu bieten. „Es darf auch gestritten werden, aber respektvoll.“ Das sei ein Thema nicht nur für Pforzheim.
Dort seien die Voraussetzungen für ein gutes Miteinander eigentlich in vielerlei Hinsicht gegeben, sagte Springhart. Als Beispiel nannte sie den Rat der Religionen, der in Pforzheim ausgesprochen aktiv sei und sich zum Beispiel relativ schnell den Terroranschlag der Hamas in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres verurteilt habe.
In Pforzheim waren 17 Listen zur Kommunalwahl am 9. Juni angetreten. Alle schafften es auch mit mindestens einer Person in den Gemeinderat, der am Dienstag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommt. Stärkste Kraft wurde die AfD mit 22 Prozent.