Ein Sportschütze soll drei Nachbarn erschossen haben, weil er sich über die jahrelangen Streitereien ärgerte. Nun steht der Prozess vor dem Abschluss. Was wird bei den Schlussvorträgen gefordert?
Im Prozess um den Dreifachmord in Langweid bei Augsburg werden heute (9.30 Uhr) die Plädoyers erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 65 Jahre alten Sportschützen vor, dass er drei Nachbarn wegen eines jahrelangen Streits in dem Mehrfamilienhaus mit Kopfschüssen getötet hat. Anschließend soll er noch zwei weitere Menschen mit Schüssen durch eine Wohnungstür verletzt haben.
Der deutsche Staatsangehörige hatte unmittelbar nach der Festnahme erklärt, einen „Blackout“ gehabt zu haben und sich daher an den Tatzeitraum nicht erinnern zu können. Im Prozess berief er sich entsprechend auch auf Erinnerungslücken.
Schütze soll seinen Opfern aufgelauert haben
Laut Anklage hatte der Rentner im Juli 2023 einem 49 und 52 Jahre alten Ehepaar aufgelauert, kurz nachdem wegen einer Auseinandersetzung die Polizei im Haus war. Die Eheleute wurden binnen weniger Sekunden im Treppenhaus getötet. Anschließend wurde eine 72 Jahre alte Nachbarin durch deren Wohnungstür mit einem Schuss ebenfalls in den Kopf umgebracht. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der Täter spekuliert, dass die Seniorin wegen der vorhergegangenen Schüsse durch den Türspion ihrer Wohnung schaut und entsprechend gezielt geschossen.
Danach soll der Angeklagte zu Angehörigen der getöteten Rentnerin gefahren sein und auch diese angeschossen haben. Nach einer kurzen Flucht wurde der Sportschütze von der Polizei gestellt und festgenommen. Das Urteil in dem Prozess ist für kommenden Donnerstag geplant.