Cremes, Patches, Seren: Warentest prüft Mittel gegen Lippenherpes – absolut keines hilft wirklich schnell

Lippenherpes kann lästig sein. Die Bläschen kribbeln, schmerzen, sind nicht schön anzusehen und hartnäckig. Viele Mittel versprechen schnelle Linderung der Beschwerden. Aber stimmt das? Stiftung Warentest hat Herpes-Produkte getestet.

Die Lippe juckt, es kribbelt, die Haut spannt und dann kommen sie, die kleinen fiesen Herpesbläschen. Sie tun nicht nur weh, sie sehen auch fies aus. Und bis man sie wieder loshat, dauert es – in der Regel ein bis zwei Wochen. Lippenherpes ist eine lästige Angelegenheit für Betroffene. Cremes, Patches und Thermostift sollen laut Anbieter schnelle Heilung bringen. Stiftung Warentest wollte wissen, ob die Produkte halten, was sie versprechen und hat 26 Herpes-Mittel geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Lippenherpes wird durch Herpes-Simplex-Viren verursacht. Die meisten Menschen, etwa 90 von 100, tragen diese Viren im Körper. Die Wahrscheinlichkeit, sich angesteckt zu haben, steigt mit dem Alter. Das heißt aber nicht, dass alle Träger der Viren auch mit den lästigen Bläschen zu kämpfen haben. Schätzungen zufolge führt eine Infektion bei nur etwa 20 bis 40 Prozent der Betroffenen zu Lippenherpes. 

Viele Betroffene haben dann aber gleich mehrmals im Jahr mit einer dicken Lippe zu kämpfen. Bestimmte Faktoren steigern das Risiko, dass die Infektion aufflammt. Dazu gehören unter anderem ein geschwächtes Immunsystem und Stress. Aber auch zu viel Sonne kann ein Auslöser sein. Herpes-Geplagte setzen bei der Linderung ihrer Beschwerden dann auf Produkte aus Drogerie und Apotheke. Aber wie wirksam sind die wirklich?STERN PAID 40_23 Extra Viren 12.38

Lippenherpes – kein Mittel hilft schnell

Nicht so sehr, wie es sich viele Betroffene erhoffen. Das zumindest trifft auf die 26 rezeptfreien Lippenherpes-Mittel im Vergleich der Stiftung Warentest zu. Ob Seren, Pflaster, Thermostift, Cremes und Gele – alle diese Produkte seien „wenig geeignet, um Beschwerden merklich zu lindern und die Heildauer signifikant zu verkürzen“. Und das, obwohl die Anbieter mitunter explizit mit rascher Hilfe à la „Heilt innerhalb von 24 Stunden“ werben. 

Das Ergebnis der Prüfung: Cremes mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir verkürzen die Leidenszeit maximal einen halben bis einen Tag, siliciumhaltige Produkte wie Patches oder Gele verkürzen ebenfalls laut Studien die Beschwerden lediglich um etwa einen halben Tag. Von schneller Heilung könne keine Rede sein. Herpes stammt aus der Bronzezeit 20.40

Herpes-Patches können sinnvoll sein

Dennoch kann es sinnvoll sein, Herpes-Pflaster und auch bestimmte Seren zu nutzen. Denn die Hydrokolloid-Patches, aber auch das Herpatch Serum sorgen dafür, dass die Stellen abgedeckt sind und vor Verunreinigung wie durch Keime geschützt sind. Allerdings ist nicht jedes Pflaster geeignet. Nicht empfehlenswert ist laut Warentest das Pharmadoct-Patch mit Teebaumöl. Bemängelt wird, dass Nachweise zum medizinischen Nutzen nicht vorlägen, stattdessen Teebaumöl sogar allergische Hautreaktionen verursachen könne.

Den gesamten Text des Herpes-Mittel-Vergleichs der Stiftung Warentest lesen Sie gegen Gebühr hier.