Die erste Jahreshälfte war für viele Winzer in Sachsen-Anhalt keine erfreuliche. Bis zur Ernte müssen sie noch einige Unsicherheit aushalten. Erst dann zeigt sich, wie groß der Schaden ist.
Winzer in Sachsen-Anhalt haben bis zur Ernte noch einige unsichere Wochen vor sich. „Die Lese ist noch weit entfernt und es kann noch viel passieren“, sagte Yannik Einhellinger vom Weinbauverband Saale-Unstrut. Normalerweise werden die Trauben ab Ende August oder Anfang September von den Reben genommen. Für dieses Jahr rechnet der Verband eigenen Angaben nach mit einem Ernteverlust von 80 Prozent.
Das Wetter hat in den vergangenen Monaten enorme Schäden an den Weinreben verursacht. „Durch extreme Frostschäden, die das gesamte Saale-Unstrut-Gebiet betroffen haben, mussten wir auf den zweiten Austrieb hoffen“, so Einhellinger. Allerdings seien nur sehr wenige Gescheine nachgewachsen. Als Geschein wird der längliche Blütenstand der Weinrebe bezeichnet. Die Weinlese dauert in der Regel sechs bis acht Wochen.
Bei bestimmten Rebsorten, beispielsweise Souvignier gris, seien jedoch bessere Ergebnisse und höhere Erträge erzielt worden, ergänzte der Verbandssprecher. „Die verregneten Wochen förderten ein starkes Wachstum, sodass die Laubarbeiten im Vordergrund standen. Zudem war der Pilzbefallsdruck sehr hoch, doch unsere Winzer haben diese Herausforderung meisterhaft bewältigt.“