Die Duisburger Verkehrsbetriebe haben ein Bus-Wartehäuschen verkehrt herum gebaut – mit voller Absicht! Und sie sind nicht die Ersten, die das so machen.
Nanu, irgendwas stimmt hier nicht: Wer am Duisburger Bismarckplatz auf den ÖPNV wartet, muss ganz schön den Hals recken, um seinen Bus zu sehen. Denn das Bushäuschen ist mit der Rückseite zur Fahrbahn gebaut. Das ist irgendwie unpraktisch und hat ihr in der „WAZ“ bereits den Titel als „Duisburgs skurrilste Bushaltestelle“ eingebracht. Doch das gedrehte Bushäuschen ist kein Schildbürgerstreich, sondern genau so von langer Hand geplant.
Die Duisburger Verkehrsbetriebe hätten die mehreren hundert Fahrgäste pro Tag an der Haltestelle nicht länger im Regen stehen lassen wollen, erklärt Sprecher Felix zur Nieden. Deshalb sei ein Platz für das Bushäuschen gesucht worden.
Doch der Bürgersteig sei eng und im Boden seien mehrere Versorgungsleitungen im Weg gewesen. Zu nah an die Häuser bauen wollte man auch nicht. Hätte das Dach in Richtung Straße übergestanden, hätten sich die Busse leicht die Spiegel abfahren können.
Die Idee: Einfach rumdrehen
Also seien die Planer auf die Idee gekommen, das Bushäuschen einfach zu drehen. So konnte die Rückwand nah an der Straße gebaut werden und das Dach zeigt nun von der Straße weg. „Am Ende gab es nur genau diese eine Stelle, an der das Wetterschutzhäuschen stehen konnte“, betont zur Nieden.
Dass Fahrgäste ihren Bus hinterrücks verpasst hätten, sei bislang nicht bekannt. Man habe extra auf eine freie Sichtachse zur Seite geachtet, damit alle ihren Bus rechtzeitig kommen sehen könnten. „Der Vorteil für die Fahrgäste ist doch unbestreitbar, dass es jetzt überhaupt eine Wetterschutzeinrichtung gibt“, sagt der Sprecher.
Duisburg ist übrigens nicht die erste Stadt, in der sich die Bürger über eine vermeintlich verkehrt herum gebaute Bushaltestelle amüsieren: In Mülheim an der Ruhr und Erkelenz gab es genau die gleiche Geschichte vor einigen Jahren schon einmal. In Leverkusen-Opladen wurde aus Platzgründen sogar ein Wartehäuschen 30 Meter neben der eigentlichen Bushaltestelle gebaut. Auch dort war das Argument: Lieber sollen die Fahrgäste ein paar Meter durch den Regen laufen, als dass man sie ganz im Regen stehen lässt.