Zum Abschluss der Trauerfeierlichkeiten für den verunglückten iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi ist dieser in seiner Heimatstadt im Nordosten des Iran beigesetzt worden. Zehntausende Menschen zogen am Donnerstag durch die Straßen von Maschhad, um Raisi die letzte Ehre zu erweisen. Männer, Frauen und Kinder folgten einem Lkw mit Raisis Sarg darauf über eine breite Straße zum Imam-Resa-Schrein, dem wichtigsten schiitischen Heiligtum des Iran, und der letzten Ruhestätte Raisis.
Viele Trauernde hielten Portraits des Präsidenten und weiße Blumen, wie sie im Iran bei Beerdigungen traditionell üblich sind. Am Straßenrand und rund um den Imam-Resa-Schrein waren ebenfalls Fotos von Raisi, schwarze Flaggen und schiitische Symbole aufgehängt.
Zuvor waren bereits in der östlichen Stadt Birdschand Trauernde des am Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen Staatschefs durch die Straßen gezogen.
Schon seit Dienstag hatten zehntausende Anhänger dem ultrakonservativen Politiker in den Städten Täbris und Ghom die letzte Ehre erwiesen. Das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei leitete bei der anschließenden offiziellen Trauerfeier am Mittwoch in der Hauptstadt Teheran die Gebete an Raisis Sarg.
Für die Trauerfeierlichkeiten war der Mittwoch zum arbeitsfreien Tag erklärt worden. Die Einwohner von Teheran erhielten Nachrichten auf ihre Handys, die sie aufriefen, an den Trauerfeierlichkeiten für den „Märtyrer“ Raisi teilzunehmen.
Bei der offiziellen Feier waren nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Irna Vertreter aus 60 Staaten anwesend, darunter der tunesische Präsident Kais Saied und der Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani. Auch der politische Chef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, Ismail Hanija, und die Nummer zwei der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, Naim Kassem, nahmen an dem Trauerzug in Teheran teil. EU-Länder waren nicht vertreten.
Raisi war seit 2021 Präsident des Iran. Er war am Sonntag im Nordwesten des Iran auf dem Weg in die Stadt Täbris bei schlechtem Wetter mit einem Hubschrauber über bergigem Gelände abgestürzt. Unter den acht Insassen der Maschine waren auch Außenminister Hossein Amir-Abdollahian, der Chef von Raisis Sicherheitsteam und ein Imam. Die Staatsführung rief eine fünftägige Staatstrauer aus.