Umsonst und draußen: Dem Regen trotzen – „Staatsoper für alle“ lockt nur wenige

Die „Staatsoper für alle“ zieht jedes Jahr tausende Menschen auf den Bebelplatz neben der Staatsoper Unter den Linden. Opernübertragungen und Klassikkonzerte sind beliebt – wenn das Wetter mitmacht.

Das Open-Air-Event „Staatsoper für alle“ hat bei regnerischem Wetter recht wenige Opernfans auf den Bebelplatz gelockt. Dort wurde heute Abend die Oper „Melancholie des Widerstands“ aus der Berliner Staatsoper Unter den Linden übertragen. Statt wie sonst üblich mehrere Tausend trotzten nur einige Hundert Opernfans dem regnerischen Wetter in der Hauptstadt. Am Ende gab es im Opernhaus wie auch draußen unter freiem Himmel viel Applaus für die Solo-Besetzung um Countertenor Philippe Jaroussky und die Staatskapelle unter der französischen Dirigentin Marie Jacquot. 

Die filmische Oper „Melancholie des Widerstands“ des französischen Komponisten Marc-André Dalbavie wurde als Auftragsarbeit an der Staatsoper uraufgeführt. Der Text von Guillaume Métayer und David Marton geht zurück auf einen Roman von László Krasznahorkai. Erzählt wird die Geschichte einer Gesellschaft auf dem Weg in autoritäre Strukturen. Regisseur Marton verknüpft in seiner Inszenierung eindrucksvoll die Mittel von Film und Musiktheater. 

Neuer Generalmusikdirektor Thielemann 

An diesem Samstag folgt mit einem Live-Konzert auf dem Bebelplatz der zweite Teil von „Staatsoper für alle“. Dann wird der künftige Generalmusikdirektor Christian Thielemann die Staatskapelle erstmals bei diesem Publikumsevent dirigieren. Auf dem Programm stehen die Alpensinfonie von Richard Strauss und Richard Wagners Tannhäuser-Ouvertüre. Der 65-jährige Thielemann, zuletzt Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, folgt auf Daniel Barenboim, der den Posten krankheitsbedingt abgeben musste. Thielemann wird das Amt zur Saison 2024/2025 übernehmen.