Mit 19 Jahren hatte John McFall einen Motorradunfall, durch den er einen Unterschenkel verlor. Dennoch will er ins All – als erster Astronaut mit Behinderung.
John McFall, Astronaut in Ausbildung, ist „ziemlich optimistisch“, dass er trotz eines amputierten Unterschenkels demnächst ins All fliegen kann. „Die Tests verlaufen wirklich gut“, sagte der 43 Jahre alte Paralympics-Leichtathlet am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Die Europäische Raumfahrtagentur Esa prüft derzeit, ob eine Weltraum-Mission des „Parastronauten“ prinzipiell möglich wäre. „Im Moment sieht es so aus, als ob es technisch gehen würde“, sagte McFall. „Auf dieser Grundlage und in Anbetracht der Esa-Ambitionen auf diesem Gebiet denke ich, dass es eine wirklich gute Chance für mich gibt.“
McFall besuchte am Donnerstag ein neues Muskel-Labor im Zentrum für Kinder- und Jugendrehabilitation der Uniklinik Köln. Dort werden die gleichen Methoden wie auf der Internationalen Raumfahrtstation ISS angewandt, um Muskeln zu stärken – was auf der ISS wegen der Schwerelosigkeit eine Notwendigkeit ist. Die Uniklinik arbeitet deshalb mit dem in Köln ansässigen Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen.
Der Brite John McFall hatte als 19-Jähriger einen Motorradunfall und verlor dadurch seinen rechten Unterschenkel. Neben seiner beruflichen Ausbildung zum Orthopäden und Unfallchirurgen erzielte er sportliche Erfolge als paralympischer Athlet. 2022 wurde er als Mitglied der Astronautenreserve der Esa ausgewählt, um an der Machbarkeitsstudie „Fly!“ teilzunehmen. Mit dieser Studie sollen noch bestehende Hindernisse für Astronautinnen und Astronauten mit einer körperlichen Behinderung untersucht und überwunden werden.
Esa-Profil von John McFall