Sachsen-Anhalt will beim Glasfaserausbau vorankommen. In den kommenden Jahren sollen alle Haushalte angeschlossen werden können. Das führt zu teils aggressiver Werbung.
Bei der Verbraucherzentrale laufen derzeit viele Beschwerden wegen des Glasfaserausbaus auf. In diesem Jahr seien bereits 28 Beschwerden und entsprechende Hinweise bearbeitet worden, teilte die Verbraucherzentrale auf Anfrage mit. Dies sei aber nur die Spitze des Eisbergs. Schwerpunkt sei zunächst die Werbung für Glasfaserangebote gewesen. Diese sei nach dem Empfinden der Verbraucher zum Teil recht aggressiv gewesen. Unter anderem habe es wiederholt aufdringliche Vertreterbesuche eines Telekommunikationsanbieters gegeben.
Später seien dann auch Probleme im Zusammenhang mit erfolgten Vertragsabschlüssen hinzugekommen. Das aktuell größte Problem seien Verzögerungen beim Ausbau, die Einhaltung vereinbarter Lieferfristen, erfolglose Fristsetzungen oder dass Kündigungen oder Widerrufe teilweise ignoriert würden.
Deutschlandweit beim Glasfaserausbau auf dem letzten Platz
In Sachsen-Anhalt wird derzeit in vielen Orten für den Glasfaserausbau geworben. Nach den Plänen von Infrastrukturministerium Lydia Hüskens (FDP) sollen bis 2030 alle Haushalte und Unternehmen an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Das Ministerium hatte dazu im Frühjahr eine großangelegte Werbekampagne gestartet. Nach Angaben des Breitbandatlas Deutschland ist aktuell in Sachsen-Anhalt ein schneller Glasfaseranschluss nur in jedem zweiten Haushalt verfügbar. Bundesweit liegt der Schnitt bei 74 Prozent. Sachsen-Anhalt liegt bei der Verfügbarkeit von Glasfaser damit bundesweit zusammen mit Thüringen auf dem letzten Platz.
Hinweise Verbraucherzentrale