Der österreichische Schauspielstar Tobias Moretti kommt aus einer echten und stetig wachsenden Künstlerfamilie. Wer alles dazugehört…
Bei einem Familienfest von Tobias Moretti – wie etwa dem 65. Geburtstag – könnten viele weitere beliebte Künstlerinnen und Künstler zum Gratulieren vorbeischauen. Denn der österreichische Schauspieler, der am 11. Juli 1959 in Gries am Brenner in Tirol zur Welt kam, ist der Star einer echten Künstlerfamilie – die wächst und wächst und wächst.
Tochter Antonia Moretti
Zuletzt war Tobias Moretti etwa mit seiner Erstgeborenen, Antonia Moretti (geb. 1998), in der Fortsetzung des Thrillers „Der Gejagte – Im Netz der Camorra“ (2024) zu sehen. Auch im vorangegangenen TV-Zweiteiler „Im Netz der Camorra“, der im September 2021 im ZDF ausgestrahlt wurde, spielte sie schon an seiner Seite. Dafür gab es 2022 die Romy in der Kategorie „Entdeckung weiblich“. 2016 war Antonia Moretti bereits im Zweiteiler „Das Sacher. In bester Gesellschaft“ zu sehen, 2018 im deutsch-österreichischen Serien-Hit „Der Pass“ und seit 2020 spielt sie die Alina in der „Landkrimi“-Reihe. „Sie studiert Physiotherapie“, erzählte Tobias Moretti noch 2021 im Interview mit spot on news, doch inzwischen dürften die Weichen auf Schauspielerei gestellt sein.
Ehefrau Julia Moretti
Dass Antonia Moretti auch viel Sinn für Musik hat und „Jazzgesang in New York studierte“, kommt nicht von ungefähr. Sie stammt aus der 1997 geschlossenen Ehe des Schauspielers mit der österreichischen Oboistin Julia Moretti (geb. 1970). Die Musikerin war Mitglied des Symphonieorchesters Vorarlberg, spielte mit verschiedenen Barockensembles und ist Mitbegründerin des Kammerorchesters Moderntimes. Gemeinsam brillierte das Künstlerehepaar im Jahr 2016 auf einem ganz anderen kreativen Feld: Sie bekamen den Eckart Witzigmann Preis, der an Persönlichkeiten verliehen, die sich um Kochen und Esskultur verdient gemacht haben. „Mir ist wichtig, dass das alltägliche, einfache Essen etwas Besonderes ist. So beginnt Lebenskultur und so habe ich das auch von daheim mitbekommen“, sagte der Schauspieler spot on news.
Sohn Lenz Moretti
Nach Antonia bekamen die Morettis einen Sohn, Lenz (24), und die zweite Tochter Rosa (geb. 2011). Lorenz Moretti hat ebenfalls eine künstlerische Laufbahn eingeschlagen. Er studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Mitglied im Ensemble des Deutschen Theater Berlin. Im Kurzinterview mit dem Theater schwärmt auch der junge Schauspieler von „gutem Essen“ und von „großen Herzen und inspirierenden Begegnungen“. All das sucht und findet er aktuell in der deutschen Hauptstadt, fernab des 400 Jahre alten heimischen „Bergbauernhofs in Tirol“.
Bruder Gregor Bloéb
Einen weiteren Künstler seiner Familie kennt Tobias Moretti naturgemäß sogar schon länger als seine Frau: Gregor Bloéb (56), geboren am 3. Januar 1968 in Innsbruck, ist sein jüngerer Bruder. Auch er hat sich einen Namen gemacht. Nach dem Schauspielstudium und einigen Theaterengagements übernahm er eine erste Serienrolle in „Die Piefke-Saga“ (1990-1993). Im Münchner „Polizeiruf 110“ spielte Bloéb von 2001 bis 2006 den Polizeichef und die Eberhoferkrimi-Fans gruselten sich schrecklich vor ihm in „Schweinskopf al dente“ (2016). Er führt Opernregie, arbeitet als künstlerischer Leiter eines Theaterfestivals und immer wieder steht er auf der Theaterbühne – unter anderem mit seinem Bruder im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Persönlich sind aber wohl auch Filme wie „Single Bells“ (1997), der Austro-„Tatort: Absolute Diskretion“ (1999), „Keinohrhasen“ (2007) oder „Anna Fucking Molnar“ (2017) von Bedeutung, denn die finden sich allesamt auch in der Filmografie seiner Ehefrau Nina Proll.
Schwägerin Nina Proll
Die Wiener Schauspielerin Nina Proll (50) ist seit 2008 mit Gregor Bloéb verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Söhne (geb. 2008 und 2020). Einen ersten richtig großen Erfolg feierte sie 1999 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig, als sie mit dem Marcello-Mastroianni-Preis als beste Nachwuchsschauspielerin in „Nordrand“ (1999) ausgezeichnet wurde. Auch bei der Berlinale wurde Proll im Jahr 2000 als „Shooting Star“ prämiert. Weitere Karrierestationen im Kino waren „Komm, süßer Tod“ (2000), „Buddenbrooks“ (2008) oder „Dampfnudelblues (2013). Viele Fans machte Nina Proll sich aber auch mit ihren Fernsehrollen. Allen voran ist hier die Hit-Serie „Vorstadtweiber“ (2015-2022) zu nennen, in der sie eine der Titelfiguren spielte – der Lohn: eine Romy in der Kategorie „Beliebteste Schauspielerin Kino/TV-Film 2018“. Aber auch in vielen „Tatort“-Rollen brillierte sie, zuletzt im Münchner Krimi „Kehraus“ (2022).
Nichte und Neffe Josephine und Gustav Bloéb
Morettis Bruder Gregor Bloéb hat vier Kinder. Seine beiden ältesten, Josephine Bloéb (geb. 1992) und Gustav Bloéb (geb. 2001), stammen aus der Beziehung mit der Hannoveraner Schauspielerin Ute Heidorn (geb. 1962) und sind ebenfalls kreativ tätig. Gustav ist beispielsweise als Regieassistenz am „Theater present“ in Innsbruck gelistet. Seine Schwester war unter anderem schon in zwei Austro-„Tatorten“ zu sehen. Doch auch sie zieht es immer wieder auf die Bühne, wie auf ihrem Instagram-Account zu sehen ist. Unter anderem spielt die charismatische Künstlerin in „7 Todsünden“.
Tobias Moretti – der vielfach ausgezeichnete Schauspielstar
Zurück zum Geburtstagskind: Tobias Moretti ist einer der bekanntesten Schauspieler im deutschsprachigen Raum. Die TV-Serie „Kommissar Rex“ (1994-1998) brachte ihm den Durchbruch und die ersten von unzähligen weiteren österreichischen und deutschen Auszeichnungen. Für „Krambambuli“ (1999) und „Der Tanz mit dem Teufel“ (2001) gab es Adolf-Grimme-Preise. Beeindruckend waren auch seine Darstellungen historischer Figuren in „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ (2002), „Geliebter Johann Geliebte Anna“ (2009) oder „Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit“ (2015). Überaus sehenswert sind die Kinofilme „Das finstere Tal“ (2014), „Hirngespinster“ (2014) oder „Gipsy Queen“ (2019).
In den 00er Jahren trat Tobias Moretti im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen als Guter Gesell und Teufel auf. Von 2017 bis 2020 spielte er dann die legendäre Titelrolle.
Seine nächste Herausforderung erforderte auch viel Spielfreude. Denn er ist als Staffel-Star in der Fortsetzung der Impro-Serien „Das Begräbnis“ (2022, sechs Episoden, ARD) und „Das Fest der Liebe“ (2023, vier Episoden) von Jan Georg Schütte (61) zu sehen. In „Die Hochzeit“ (Arbeitstitel) lässt Impro-Spezialist Schütte die Familien Meurer und Hell aus Mecklenburg auf die Familie Pichler aus Tirol treffen. Ebenfalls im Cast: Nichte Josephine Bloéb…
2016 fragte spot on news bei Nina Proll nach, ob sie mit ihrem Mann und Schwager noch ungestört zusammen in ein Restaurant gehen könne. „Ja, doch, das geht und das machen wir auch immer mal wieder. Klar wird dann ein bisschen geguckt und es kommen auch mal Leute her und sagen was. Das ist aber meistens positiv und freundlich, insofern stört es nicht“, sagte sie und fügte hinzu: „Das Tolle an Wien und Österreich ist, dass sogar der Bundespräsident mal ohne Leibwache in einem Restaurant sitzt. Es ist aber vielleicht auch der Trick: Wenn man sich normal verhält, kann man auch noch relativ normal und frei weiterleben.“