In einem Gastbeitrag für die „New York Times“ hat sich George Clooney für einen Rückzug von Joe Biden ausgesprochen.
Schauspiel-Star George Clooney (63) hat US-Präsident Joe Biden (81) dazu aufgefordert, nicht bei der Präsidentschaftswahl anzutreten. Seinem Gastbeitrag in der „New York Times“ vom 10. Juli gab er die Überschrift: „Ich liebe Joe Biden. Aber wir brauchen einen neuen Kandidaten.“
Clooney gehört zu den größten Unterstützern und Spendern von Demokrat Joe Biden in Hollywood. Er rührte für ihn die Werbetrommel und richtete eine große Spendengala für seine Wiederwahl aus. Dass er Biden nun dazu auffordert, sich aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur zurückzuziehen, hat offenbar auch mit dessen Auftritt bei besagter Gala zu tun.
George Clooney: Mit Biden „werden wir nicht gewinnen“
„Ich liebe Joe Biden“, erklärt Clooney zunächst in seinem Beitrag. „Als Senator. Als Vizepräsident und als Präsident. Ich betrachte ihn als Freund und ich glaube an ihn. Glaube an seinen Charakter. Glaube an seine Moral.“ In den letzten vier Jahren habe Biden viele Schlachten gewonnen, aber die, die er nicht gewinnen könne, sei der Kampf gegen die Zeit. Den Biden, den er auf der Spendengala am 15. Juni sah, sei nicht der Joe Biden aus dem Jahr 2010 gewesen, der „eine große Sache“ war. „Er war nicht einmal der Joe Biden von 2020“, erläutert Clooney weiter. „Er war derselbe Mann, den wir alle bei der Debatte gesehen haben.“ Damit nimmt der Schauspieler Bezug auf das TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump (78) Ende Juni und die Kritik an Bidens Leistung.
„Unsere Parteiführer müssen aufhören, uns zu erzählen, dass 51 Millionen Menschen nicht gesehen haben, was wir gerade gesehen haben“, erklärt Clooney. „Wir sind alle so verängstigt von der Aussicht auf eine zweite Amtszeit von Trump, dass wir uns entschieden haben, alle Warnzeichen zu ignorieren.“ Der Schauspieler warnt: „Ist es fair, auf diese Dinge hinzuweisen? Das muss es sein. Hier geht es um das Alter. Um nichts anderes. Aber auch nichts, was man rückgängig machen kann. Mit diesem Präsidenten werden wir im November nicht gewinnen. Außerdem werden wir das Repräsentantenhaus nicht gewinnen. Und wir werden den Senat verlieren.“ Das sei nicht nur seine Meinung, das sei auch die Meinung aller Senatoren, Kongressmitglieder und Gouverneure, mit denen er unter vier Augen gesprochen habe, betont Clooney und appelliert: Man könne nun die Köpfe in den Sand stecken und für ein Wunder im November beten, „oder wir können die Wahrheit sagen“.