Radioaktiver Müll aus dem maroden Atommülllager Asse soll schnell geborgen werden. Niedersachsens Umweltminister hat auch eine klare Vorstellung davon, wie es danach weitergehen soll.
Oberhalb des maroden Atommülllagers Asse darf nach Ansicht von Niedersachsens Umweltminister kein Dauerlager für Atommüll entstehen. Nach der Bergung aus dem ehemaligen Bergwerk müsse der Müll in bestehende Zwischenlager gebracht werden, sofern er transportfähig sei, sagte Christian Meyer (Grüne) bei einem Ortsbesuch. Die Fässer könnten beispielsweise in Zwischenlager in Süddeutschland gebracht werden, von wo der meiste Müll in der Asse ohnehin komme. Das sei gerecht.
Oberhalb der Asse solle der Atommüll nur kurzzeitig für Untersuchungen gelagert werden, meint Meyer. Ähnlich wie Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sprach sich auch Meyer dafür aus, die Rückholung des Mülls dort, wo es möglich sei, zu beschleunigen.
In der Schachtanlage liegen in 13 Kammern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradiokativen Abfällen. Weil Wasser eindringt, gilt die Anlage als marode und soll geräumt werden. Bereits 2013 beschloss der Bundestag die schnellstmögliche Rückholung der radioaktiven Abfälle und sichere Stilllegung der Anlage. Nach bisheriger Planung wird die Rückholung für 2033 angepeilt.
Jüngst war Fachleuten aufgefallen, dass die Wassermenge an der Hauptauffangstelle abnimmt, während auf einer tieferen Ebene mehr Wasser ankommt. Es ist noch unklar, wo das Wasser bleibt, das nicht mehr in der Hauptauffangstelle ankommt. Der noch tiefer liegende Atommüll wurde nach früheren Angaben bisher nicht kontaminiert.