Am Freitag gibt es Zeugnisse. Wer gleich zu Beginn der Sommerferien in den Urlaub startet, sollte ein paar Dinge beherzigen.
Am Freitag beginnen in Hessen die Sommerferien. Die Kinder bekommen ihre Zeugnisse und manche Familien starten dann sofort in den Urlaub. Am Flughafen wird es voll, auf den Straßen drohen Staus. Wohin mit Hund und Katze? Und können wir vielleicht schon früher los, damit der Urlaub billiger wird? Für viele Menschen bedeutet der Ferienbeginn in Hessen erst mal Stress und erst später Entspannung. Aber wer gut plant, hat weniger Ärger.
Rechtzeitig zum Flughafen
Der Frankfurter Flughafen stellt sich auf Hochbetrieb ein: Während der Ferienzeit erwartet der Betreiber Fraport rund neun Millionen Menschen. Erreichbar sind von Frankfurt aus 283 mögliche Reiseziele in 90 Ländern. Bereits am ersten Wochenende starten täglich rund 200 000 Fluggäste von FRA aus in den Urlaub.
Nach den Klagen über teilweise lange Wartezeiten in vergangenen Sommern soll es dieses Jahr besser werden: Fraport verspricht einen „geregelten Betrieb“ mit den „üblichen Wartezeiten“ in den Ferien. „Die Maßnahmen der letzten zwei Jahre zur Rekrutierung und Qualifizierung von Personal greifen und zeigen Wirkung“, sagt der Leiter Flug– und Terminalbetrieb, Alexander Laukenmann.
Damit der Urlaub entspannt beginnt, hat Fraport ein paar Tipps: Wer Gepäck aufzugeben hat, sollte zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal sein. Nur das Nötigste ins Handgepäck packen. Am besten schon am Vorabend zu Hause online einchecken. Was weniger bekannt ist: Man kann für das Auto auch einen Stellplatz im Parkhaus buchen und online ein Zeitfenster an der Sicherheitskontrolle reservieren.
Autofahrten gut timen
Viele Urlauber fahren mit dem Auto von oder durch Hessen. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) listet mehrere stauanfällige Strecken auf. In Hessen sei vor allem auf Fernverbindungen und in den Ballungsräumen Rhein-Main-Gebiet und Kassel mit viel Verkehr zu rechnen, teilt der Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen, Oliver Reidegeld, mit. Weitere Schwerpunkte: die A3 zwischen Limberg und Bad Camberg, das Hattenbacher Kreuz mit der Schnittstelle A5/A7, sowie das Kirchheimer Kreuz A7/A4.
Besonders viel Ferienverkehr erwartet der ADAC an den Wochenenden. Speziell an Freitagnachmittagen, Samstagvormittagen und Sonntagnachmittagen müssten Reisende mehr Zeit einplanen. Hingegen seien die Wochentage von Dienstag bis Donnerstag in der Regel ruhiger. Reidegeld ergänzt: Gute Zeiten, um die Autofahrt in den Urlaub zu starten, seien neben den ruhigeren Wochentagen auch späte Sonntagnachmittage oder sehr frühe Morgenstunden.
Damit die Autofahrt möglichst stressfrei wird, rät der ADAC vor der Abfahrt den Wagen zu überprüfen, etwa Kühl- und Bremsflüssigkeit oder den Reifendruck. Was tun, wenn man bei hohen Temperaturen in einen Stau gerät? Hier zählt laut ADAC die Vorbereitung. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten demnach genügend kalte Getränke sowie Kleinigkeiten zum Essen auf die Fahrt mitnehmen – und autotaugliche Spiele für Kinder.
Frühzeitig an Haustiere denken
Bevor der Sommerurlaub geplant werden kann, müssen sich viele Haustierbesitzer damit befassen, wo ihre Hunde oder Katzen in der Zeit unterkommen. Das hessische Landeskriminalamt (LKA) geht davon aus, dass während der Sommerferien ein erhöhtes Risiko für Haustiere besteht, ausgesetzt zu werden.
Sigrid Faust-Schmidt, Pressesprecherin des Landestierschutzverbandes Hessen, empfiehlt eine frühzeitige und langfristige Planung. Im besten Fall organisiert man im privaten Umfeld eine Unterbringung für die Zeit des Urlaubes. Temporär sind auch Tierpensionen denkbar. Und wenn das alles nicht klappt? „Es gibt so viele schöne Urlaubsorte, zu denen man seine Haustiere mitnehmen kann“, sagt Faust-Schmidt.
Schule schwänzen ist keine gute Idee
Die letzten paar Tage vor den Sommerferien die Kinder Schule schwänzen lassen, um billigere Urlaubsflüge zu ergattern? Keine gute Idee: Polizeikontrollen und Bußgeld können drohen, wie Hessens Bildungsministerium erklärt: „Reisen der Eltern begründen nach der Rechtsprechung keinen Beurlaubungsanspruch und dies wird in den Schulen restriktiv überprüft.“
Weiter erklärt das Ministerium: „Der Bußgeldkatalog sieht bei Verstößen im Zusammenhang mit Schulferien bis einschließlich fünf Fehltagen unmittelbar vor/nach den Schulferien ein Bußgeld/Pauschale in Höhe von mindestens 200 Euro vor.“ Die Landesbehörde in Wiesbaden weiß nach eigener Auskunft „von Kontrollen der Polizei zum Beispiel an Flughäfen, ob die Schulpflicht eingehalten wird“.
Eine Beurlaubung in der Schulzeit kann es laut Ministerium „nur in besonders begründeten Ausnahmefällen“ geben. Bei bis zu zwei Tagen vor oder nach den Ferien entscheidet das die Klassenlehrkraft, bei mehr Tagen die Schulleitung. Beurlaubungen können dem Bildungsministerium zufolge etwa „bei gewichtigen beruflichen Anlässen“ oder bei einem wichtigen familiären Ereignis wie dem Tod eines Angehörigen gewährt werden.