Nach Schätzungen besitzt Baden-Württemberg die größten zusammenhängenden Streuobstbestände Europas. Aber die Zahl der Bäume geht immer weiter zurück. Das Land will dagegenhalten.
Das Land will die Pflege und den Verkauf von zunehmend bedrohtem Streuobst mit einem neuen Programm und weiteren Mitteln aus dem Haushalt ankurbeln. Ziel der „Streuobstkonzeption 2030“ sei es, den Rückgang der Streuobstbestände aufzuhalten, teilte Agrarminister Peter Hauk (CDU) in Stuttgart mit.
Um den Marktzugang für regionale Streuobstprodukte zu forcieren, wurde Streuobst bereits in das Qualitätszeichen (QZ) Baden-Württemberg aufgenommen. Außerdem soll die Baumschnittförderung neu berechnet und vereinfacht werden, um zur Pflege der Wiesen zu motivieren. Ziel ist es, Menschen zu unterstützen, die sich in der Pflege der Bäume und der Wiesen engagieren sowie neue Menschen dafür zu gewinnen.
Ebenfalls Teil des neuen Konzepts: Um Nachwuchs für die Wiesen zu gewinnen, soll Wissen und Praxiserfahrung aufgebaut und zu Projekten und Forschungen aufgerufen werden – unter anderem mit Blick auf die Ausbreitung von Misteln oder den Klimawandel. Unklar ist allerdings nach Angaben Hauks, wie viel Geld in das Konzept einfließen wird. Für den Haushalt 2025 sind nach Angaben des Ministers 13 Millionen Euro angemeldet, für das darauffolgende Jahr 14 Millionen Euro.
Nach den jüngsten Erhebungen sind im Zeitraum zwischen 2009 und 2019 rund 17 Prozent der Streuobstbestände im Land verloren gegangen. Gab es vor fünf Jahren 7,1 Millionen Bäume, so waren es im Jahr 2009 etwa 8,3 Millionen und 1965 sogar 18 Millionen.