Tennis: Ganz in Weiß? Die Moderebellen von Wimbledon

Blütenweiß: So muss die Spielkleidung beim berühmtesten Tennisturnier der Welt aussehen. Dennoch versuchten viele , die Regeln zu umgehen. Eine Rückschau auf die einfallsreichsten Tricks.

Nicht ohne meine bunten Klamotten: 1987 war Andre Agassi ein aufstrebender Tennisspieler, der nicht nur durch sein Können auf dem Platz für Aufsehen sorgte, sondern auch mit seinen grellen Outfits. Doch weil er diese nicht in Wimbledon tragen durfte, boykottierte er das berühmte Turnier für drei Jahre. Geändert hat sein Protest wenig, denn die All-White-Rule, die das Tragen von weißer Kleidung auf dem Platz fordert, existiert seit ca. 1880 – und überdauerte seither noch jeden Protest.

Denn das Modediktat besagt nicht nur, dass die Kleidung adrett sein soll, sondern sie muss auch zu 90 Prozent weiß sein. Regeln, die es nur in Wimbledon gibt. Sogar kleinste Abweichungen wie etwa ein pinker BH-Träger, der 2017 bei Venus Williams unter dem Kleid hervorlugte oder orangefarbenen Schuhsohlen, die Roger Federer 2013 trug, wurden mit einer Verwarnung bestraft. 

Einzig 2023, 146 Jahre nach der Gründung des Turniers, wurde zumindest eine Regel gelockert: Weiße Unterwäsche ist nicht mehr verpflichtend. Damit reagierte die Turnierleitung auf die Forderung vieler Athletinnen, die vor allem während ihrer Periode in Weiß unwohl fühlen.