Skrupellose Geldeintreiber: Prozess um Totschlag an deutschem Bauer in Holland gestartet

Um eine angebliche Schuld einzutreiben, setzt ein Geschäftsmann Kriminelle auf einen deutschen Landwirt in Holland an. Diese sollen den 53-Jährigen zu Tode gefoltert haben. Jetzt beginnt der Prozess.

Im niederländischen Roermond hat der Prozess um den grausamen Totschlag an einem deutschen Biobauern in der Grenzregion begonnen. Drei ehemaligen amerikanischen Armeeangehörigen wird vorgeworfen, im Auftrag eines ebenfalls angeklagten Geschäftsmanns aus der Schweiz den Landwirt im Grenzort Bergen unweit des niederrheinischen Kevelaer beim Versuch, angeblich geschuldete 450 000 Euro einzutreiben, getötet zu haben.

Dem aus dem Ruder gelaufenen Versuch, den 53-Jährigen im November 2019 massiv unter Druck zu setzen, gingen monatelange Vorbereitungen der aus den USA eingeflogenen Kriminellen voraus, berichtete der Sender Limburg 1 aus dem Gerichtssaal. Der Polizei gelang es später, die Kommunikation der Männer mit Prepaid-Handys zu rekonstruieren.

Den Amerikanern, die sich offenbar öfter als skrupellose Geldeintreiber verdingten, war laut Anklage jeweils 50 000 Euro geboten worden, wenn sie den Deutschen zum Zahlen seiner angeblichen Schuld brächten. Am Tattag drangen die Täter laut Anklage frühmorgens in die Wohnung des Landwirts ein, fesselten und folterten diesen und stachen auf ihn ein, bis er starb.

Wie der Sender berichtete, muss das Gericht versuchen nachzuweisen, welcher der Männer tatsächlich für den Tod des Deutschen verantwortlich ist, und wer nur an dessen Haus Wache schob. Die Männer gegen sich diesbezüglich selber die Schuld. Für den Prozess sind zehn Verhandlungstage anberaumt.