2023 wurden in Brandenburg mehr Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt als im Vorjahr. Das Amt für Statistik veröffentlicht die genauen Zahlen.
Die Anzahl der durchgeführten Schwangerschaftsabbrüche in Brandenburg ist gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Abtreibungen im Jahr 2023 um 7,3 Prozent. Das geht aus einer Mitteilung des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg hervor. In den Jahren 2022 und 2021 war die Anzahl der Menschen in Brandenburg, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr noch gesunken – um 0,8 und 6,8 Prozent.
Von den insgesamt 3.341 Frauen in Brandenburg, die 2023 abgetrieben haben, waren zum Zeitpunkt des Eingriffs 63,6 Prozent ledig und 34,2 Prozent verheiratet. Weniger als die Hälfte (41 Prozent) der Frauen war im Alter von 25 bis unter 35 Jahren. In der Altersgruppe der 35- bis unter 40-jährigen Frauen wurden weitere 24,3 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche gezählt. 10,1 Prozent der Frauen war 40 Jahre und älter, 4,1 Prozent unter 18 Jahre alt. Im Vergleich zum Vorjahr ließen 2023 in Brandenburg 2,9 Prozent mehr Frauen der Altersgruppe der 35- bis unter 40-Jährigen einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen.
97,1 Prozent der Frauen ließen einen Schwangerschaftsabbruch unter dem rechtlichen Aspekt der Beratungsregelung durchführen. Bei den anderen Abtreibungen war eine solche Beratung nicht rechtlich vorgeschrieben, weil es sich laut Amt um Abbrüche „medizinischer oder kriminologischer Natur“ handelte, also etwa Abtreibungen nach einer Vergewaltigung.
57,2 Prozent der Eingriffe in Brandenburg wurden in gynäkologischen Praxen beziehungsweise OP-Zentren vorgenommen. Weitere 40,5 Prozent der Abbrüche wurden ambulant in einem Krankenhaus durchgeführt, wie es hieß.