Seit mehr als einem Jahr gibt es das Deutschlandticket für den Nah- und Regionalverkehr. Es könnte bald teurer werden. Eine Preisgarantie läuft nicht mehr lange.
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies fordert Klarheit über den künftigen Preis des Deutschlandtickets. „Wir wissen, dass Personalkosten oder Energiekosten weiter steigen werden in den kommenden Jahren. Den Ticketpreis können wir nicht gänzlich davon abkoppeln, aber wir brauchen einen stabilen und gesicherten Preis, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen und ein Mobilitätsangebot machen wollen“, sagte Lies der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
Es gehe darum, einen Preis zu entwickeln, der einerseits einen Teil der Kostensteigerungen abfedere und andererseits das Vertrauen der Kunden erhalte. „Genau diese Linie gilt es zu treffen“, betonte Lies.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte kürzlich eine mögliche Preiserhöhung beim Deutschlandticket an Investitionen ins Schienennetz geknüpft. „Irgendwann muss die Politik entscheiden, ob wir eher in die Schiene investieren wollen oder ob der Preis von 49 Euro bleiben soll“, sagte Lindner der „Welt am Sonntag“.
Lies kritisierte, der Bundesfinanzminister stelle es so dar, als müsse das Ticket teurer werden, damit mehr Geld für andere Maßnahmen da sei. „Damit würden wir ein Erfolgsprojekt der Bundesregierung gefährden.“
Über den Preis des Deutschlandtickets gibt es bereits länger Diskussionen. Bund und Länder subventionieren das Angebot pro Jahr mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Eine Preisgarantie seitens des Bundes und der Länder gibt es nur noch für dieses Jahr. Schon 2025 könnte das Ticket für Nutzerinnen und Nutzer daher teurer werden. Mit dem Ticket für monatlich 49 Euro kann der Nah- und Regionalverkehr bundesweit genutzt werden. Es wurde im Mai vergangenen Jahres eingeführt.