Der Reform-Kandidat Massud Peseschkian hat die Wahl um die Präsidentschaft im Iran gewonnen und sich gegen den Hardliner Said Dschalili durchgesetzt. Peseschkian sei auf mehr als 16 Millionen Stimmen gekommen, Dschalili auf über 13 Millionen Stimmen, sagte Wahlbehördensprecher Mohsen Eslami am Samstag. Die Wahlbeteiligung gab er mit 49,8 Prozent an.
Die Wahl war vorgezogen worden, nachdem Amtsinhaber Ebrahim Raisi am 19. Mai bei einem Hubschrauberabsturz tödlich verunglückt war. Peseschkian setzte sich in einer Stichwahl durch, bei der ersten Runde in der vergangenen Woche hatte keiner der Kandidaten die notwendige Mehrheit erreicht. Die Wahlbeteiligung hatte bei der ersten Runde bei lediglich 40 Prozent gelegen – dem niedrigsten Wert seit der islamischen Revolution im Jahr 1979. Insgesamt 61 Millionen Bürger waren zur Wahl aufgerufen.
Die Wahl fand vor dem Hintergrund erhöhter regionaler Spannungen wegen des Kriegs im Gazastreifen, eines Streits mit dem Westen über das iranische Atomprogramm und der Unzufriedenheit im Land über den Zustand der von Sanktionen betroffenen iranischen Wirtschaft statt.