Es ist eine böse Überraschung für rund 500 Pflege-Auszubildende im Saarland. Ihre schriftlichen Abschlussprüfungen werden neu angesetzt – weil einige Fragen schon vorher bekannt waren.
Die zentralen schriftlichen Abschlussprüfungen für rund 500 angehende Pflegerinnen und Pfleger im Saarland werden wegen einer Panne komplett neu angesetzt. Zwei Teile der insgesamt dreitägigen Prüfungen waren bereits absolviert, teilte das saarländische Sozialministerium mit. Der dritte Prüfungstag am Freitag sei kurzfristig abgesetzt worden. Betroffen sind die Prüflinge von den 14 Pflegeschulen des Landes.
Zur Begründung hieß es, eine Lehrkraft, die die zentralen Prüfungen mit vorbereitet hatte, habe prüfungsrelevante Aufgaben in einer Pflegeschule zur Vorbereitung ausgegeben. Darunter seien Fragen für alle drei Tage der schriftlichen Zentralprüfung gewesen.
Deshalb wurden die Prüfungen komplett neu terminiert – die Auszubildenden sollen sie nun zwischen dem 23. und 25. Juli schreiben. Für Härtefälle werde es einen Nachholtermin vom 27. bis 29. August geben. „Uns ist bewusst, dass die Absage des Prüfungstermins für die Prüflinge eine zusätzliche Belastung bedeutet“, sagte der Direktor des Landesamtes für Soziales, Stefan Funck. Es sei aber nicht mehr möglich gewesen, eine ordnungsgemäße und faire Prüfung mit gleichen Bedingungen für alle Teilnehmer zu gewährleisten.
Das Ministerium erläuterte, dass bei der schriftlichen Zentralprüfung an drei aufeinanderfolgenden Tagen je ein Fallszenario abgefragt wird. Jede Pflegeschule stelle in der Regel eine Lehrkraft für eine Arbeitsgruppe ab, die dann die Prüfungsfragen gemeinsam entwickele. Alle Mitglieder dieser Gruppe seien darüber informiert worden, dass diese Fallszenarien nicht zur Vorbereitung genutzt werden dürften.
Mitteilung Ministerium