Letztmals fährt U17 auf seiner Schlussfahrt auf dem Rhein. Weiter geht es auf dem Neckar, dann über Land. Die finale Etappe ist voller Herausforderungen – zum Beispiel sind einige Brücken zu niedrig.
Das rund 350 Tonnen schwere U-Boot U17 hat auf seinem Weg in ein Museum in Sinsheim (Baden-Württemberg) in Mannheim festgemacht. Der von der Marine aussortierte Stahlkoloss hatte auf einem mächtigen Schwimmponton am Morgen in Speyer (Rheinland-Pfalz) abgelegt und war im Schubverband rheinabwärts gefahren.
Livebilder der Technik Museen Sinsheim Speyer zeigten, wie das respekteinflößende Ausstellungsstück in Sichtweite an den markanten Türmen des Doms in Speyer vorbeifuhr.
Technische Herausforderung
In Mannheim begrüßte ein Feuerwehrschiff den maritimen Oldtimer mit einer Wasserfontäne. Auf dem Gelände der Spedition wurde das U-Boot am Mittag um 76 Grad zur Seite geneigt – als Premiere erstmals auf dem Schwimmponton. Die Organisatoren sprachen von einem „wichtigen Meilenstein des Transports“. Bisher fanden die erfolgreichen Probedrehungen nur an Land statt.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Werkstatt-Team, der Spedition und der Reederei sowie der Einsatz modernster Technik seien entscheidend für den Erfolg des Vorhabens, meinte U17-Projektleiter Michael Einkörn. In „gekipptem Zustand“ fährt U17 am Samstag auf dem Neckar nach Heidelberg weiter. Dort wird das Boot aufgerichtet.
Schlussetappe über Land
Das Manöver gilt als komplex und technische Herausforderung. Das Kippen ist nötig, um etwa niedrige Brücken passieren zu können.
Zum Beispiel muss U17 am Montag in Heidelberg vor der Alten Brücke um 73 Grad zur Seite gelegt werden, um unter dem historischen Wahrzeichen hindurchzukommen – begleitet wohl von vielen Schaulustigen. Nach einer Schlussetappe über Land soll der Transport am 28. Juli Sinsheim erreichen.
Das etwa 50 Meter lange U-Boot war seit 1973 im Einsatz und wurde von der Marine 2010 ausgemustert. Vor mehr als einem Jahr hievte ein Portalkran U17 in Kiel auf einen Schwimmponton, der den stählernen Riesen der Klasse 206A zunächst nach Speyer brachte. Dort wurde unter anderem Gewicht entfernt.
Das gesamte Projekt kostet den Technik Museen zufolge rund zwei Millionen Euro und wird überwiegend mit Spenden finanziert.