Bei der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel ist die Kammersohle fast fertig. Danach soll der Wasserstand für weitere Arbeiten abgesenkt werden. Der Verbrauch einer Ressource verringert sich.
Die Arbeiten an der neuen Schleusenkammer für den Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel kommen nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsstraßenverwaltung des Bundes (WSV) gut voran. So ist die Betonierung der Schleusenkammersohle kurz vor der Fertigstellung, wie aus einem Infobrief des WSV hervorging. Sei der Einbau der Sohle abgeschlossen, sinke der Betonbedarf für die weiteren Arbeiten auf der Baustelle deutlich.
Daher wird nach Angaben des WSV dann das große Betonmischwerk zurückgebaut und ein kleineres Werk mit halber Kapazität entstehen. Sollte die Sohle dann noch im Juli fest genug sein, werde der Wasserstand in der Schleusenkammer um 8,50 Meter abgesenkt. Dies sei nötig, damit andere Bauwerke der Anlage durch die Auftriebskräfte von Grundwasser und Elbtide keinen Schaden nehmen. Geplant sei die Freigabe der fünften Schleusenkammer für Ende 2026, sagte ein Sprecher.
Die Baumaßnahme ist ein Baustein zur Modernisierung des Nord-Ostsee-Kanals. Die fünfte Schleusenkammer wird 360 Meter lang und 45 Meter breit. Der Bau kostet nach WSV-Angaben rund 1,2 Milliarden Euro. 2020 befuhren den Angaben zufolge etwa 25 000 Schiffe den Kanal, der als meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt gilt.
Bisher wird der Verkehr über zwei kleine Schleusen aus dem Jahr 1895 und zwei große Schleusen aus dem Jahr 1914 abgewickelt. Die Schleusen sind nötig, um den Unterschied des Wasserstandes im Kanal und der Elbe auszugleichen. Der Wasserstand in der Elbmündung schwankt mit Ebbe und Flut.