Droht eine Kita-Erzieherschwemme im Nordosten? Prognosen sagen bis 2033 deutlich weniger Kinder voraus. Zugleich zieht es viele junge Leute in den Beruf.
In Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit mehr Erzieher für Kitas und Horte ausgebildet als voraussichtlich künftig benötigt werden. Dies teilte das zuständige Bildungsministerium in Schwerin mit.
40.000 Kinder weniger in zehn Jahren
Prognosen gehen demnach von einer stark sinkenden Zahl der Kinder im Alter von bis zu zehn Jahren – dem Kita- und Hortalter – aus. Im Jahr 2033 sollen der Prognose zufolge voraussichtlich rund 40.000 unter Elfjährige weniger im Land leben als 2023. „Laut Statistik waren es im vergangenen Jahr 152.655 Kinder unter elf Jahren, im Jahr 2033 werden es laut Bevölkerungsprognose 112.553 Kinder sein“, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke).
Der Einstellungsbedarf an Erzieherinnen und Erziehern liege 2024 und 2025 bei jeweils 500 Fachkräften, in den Jahren 2026, 2027 und 2028 bei jeweils 390, hieß es. Demgegenüber stünden laut Prognose in den Jahren 2024 bis 2026 jährlich über 500 Absolventinnen und Absolventen, im Jahr 2027 sogar rund 600.
Großes Interesse an Ausbildung
Viele junge Menschen haben demnach Interesse an der Berufsausbildung zum Erzieher für 0- bis 10-Jährige in MV. „Hier haben wir allein in dem zu Ende gehenden Schuljahr eine Verdopplung der Ausbildungszahlen zu verzeichnen“, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke). Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert und wird im Gegensatz zur klassischen und auch längeren Erzieher-Ausbildung vergütet. Das Einsatzgebiet von Voll-Erziehern ist dafür breiter.
In den Jahren 2029 bis 2033 sinkt der Einstellungsbedarf an pädagogischen Fachkräften in Kitas und Horten laut Berechnung weiter auf 320 Personen, wie es weiter hieß. „Dem Bedarf stehen jährlich wie schon im Jahr 2028 über 400 Absolventinnen und Absolventen in den pädagogischen Berufen gegenüber.“