Die Linke stemmt sich gegen ihren Niedergang. Nun plädiert auch die sachsen-anhaltische Landtagsfraktionschefin für einen Neustart.
Die Linke braucht aus Sicht der sachsen-anhaltischen Fraktionschefin Eva von Angern eine neue Führung. Die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan sollten beim Parteitag im Oktober nicht mehr antreten, sagte von Angern in Magdeburg. „Ich mache keinen Hehl daraus, ich erwarte da eine personelle Erneuerung.“
Von Angern kritisierte an den Parteivorsitzenden, dass diese „gerade eine Wahlschlappe nach der anderen eingefahren“ haben: „Die stehen einfach nicht mehr für Erfolg.“ Neue Gesichter mit neuem Elan seien gefragt. „Das ist, glaube ich, das Entscheidende: Wieder Hoffnung zurückzugewinnen.“ Sie ergänzte: „Das ist nicht das Einzige, was uns retten wird. Wir müssen auch klären, wie wir strategisch-inhaltlich weitermachen wollen.“
Die Linke hatte bei der Europawahl Anfang Juni nur noch 2,7 Prozent der Stimmen erhalten. Diese Woche forderten auch die früheren Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi und Dietmar Bartsch eine „strukturelle, politische und personelle Erneuerung“. Wissler und Schirdewan führen die Partei seit 2022 gemeinsam. Schirdewan hatte zuletzt angedeutet, dass er über einen Rückzug beim Parteitag nachdenke.
Von Angern forderte, die Linke müsse stärker mit glaubhaften Persönlichkeiten vor Ort präsent sein, etwa in Wahlkreisbüros von Abgeordneten. Die Linksfraktion in Sachsen-Anhalt sei diesen Weg gegangen. Bei der Europawahl kam die Partei in Sachsen-Anhalt auf 4,8 Prozent.