Diakonie-Vorstand Rehm spricht von einem Alarmsignal. Erstmals müssen Diakonie-Pflegeheime in Hamburg wegen Personalmangels schließen.
Der Personalmangel in der Altenpflege hat schwere Konsequenzen für Bewohnerinnen und Bewohner von Diakonie-Pflegeheimen: Ende Januar kommenden Jahres schließt die Diakoniestiftung Alt-Hamburg zwei Pflegeheime. Es handele sich um das Heinrich-Sengelmann-Haus in St. Georg mit 95 Plätzen und das Seniorenhaus Matthäus in Winterhude mit 122 Plätzen, teilte die Stiftung heute mit. Das Heinrich-Sengelmann-Haus werde voraussichtlich vermietet, das Seniorenhaus Matthäus in eine Servicewohneinrichtung für Seniorinnen und Senioren umgewandelt.
„Diese Entscheidung ist uns mit Blick auf die Bewohnerinnen und Bewohner nicht leichtgefallen, die ihre gewohnte Umgebung verlassen müssen“, sagte Geschäftsführer Jörg Röskam. Allen Betroffenen werde aber ein Platz in einem der anderen zehn Häuser der Stiftung angeboten. Das Personal wechsle ebenfalls in andere Stiftungshäuser. Bereits jetzt seien in beiden Häusern wegen des fehlenden Personals nur etwa zwei Drittel der Plätze belegt, sagte Röskam. So sei auf Dauer kein wirtschaftlicher Betrieb möglich.
„Das ist ein Alarmsignal“, sagte Diakonie-Vorstand Stefan Rehm. Die Diakonie mache seit Jahren auf die Probleme in der Altenpflege aufmerksam und setze sich für Verbesserungen ein. „Dass mit der Diakoniestiftung Alt-Hamburg ein Träger nun erstmals keine andere Möglichkeit sieht auf den Personalmangel zu reagieren, als Häuser zu schließen, ist besorgniserregend.“ Ein Grund sei die starre Fachkraftquote, die den Einrichtungen nur sehr wenig Spielraum lasse, flexibel zu reagieren.
Die nun wegfallenden gut 200 Plätze addierten sich zu den ohnehin in Hamburg fehlenden rund 1300 Plätzen in Pflegeheimen und seien eine schlechte Nachricht für Pflegebedürftige und ihre Angehörige, die dringend nach einem Platz suchen. Zumal zu befürchten sei, dass weitere Einrichtungen in Hamburg aufgeben müssen, erklärte die Diakonie.