Seit 1. März können in Österreich Autos von Fahrern, die viel zu schnell unterwegs waren, beschlagnahmt werden. Eine erste Bilanz zeigt Dutzende von Fällen.
In Österreich sind nach Recherchen der Zeitung „Der Standard“ bisher 70 Autos von Extrem-Rasern zumindest vorübergehend beschlagnahmt worden. Zuletzt sei in Tirol ein 26-Jähriger gestoppt worden, der mit seinem Wagen in einer 80er-Zone mit Tempo 180 unterwegs gewesen sei, so das Blatt.Seit 1. März gilt: Wer im Ortsgebiet um 80 oder außerorts um 90 Kilometer pro Stunde schneller als erlaubt fährt, muss mit der Beschlagnahme des Fahrzeugs rechnen. Liegt bereits eine einschlägige Vorstrafe, etwa durch die Teilnahme an illegalen Autorennen vor, sind Beschlagnahme und endgültige Abnahme schon bei einer Überschreitung von mehr als 60 km/h innerorts und 70 km/h außerorts möglich.
Allerdings gibt es für eine dauerhafte Abnahme und Versteigerung des Fahrzeugs weitere Hürden. Laut der Zeitung, die sich auf Angaben von zwei Ministerien und neun Landesbehörden beruft, wurden bisher nur in zwei Fällen Fahrzeuge behördlich bestätigt beschlagnahmt. Die entsprechenden Verwaltungsstrafverfahren können mit einer Versteigerung des Fahrzeugs enden. Ein Verfahren betreffe einen 21-Jährigen, der bei Wien mit Tempo 247 erwischt worden sei.
Das Verkehrsministerium spricht nach Angaben der Zeitung von „durchwegs positiven“ ersten Erfahrungen mit den neuen Strafen. Für eine gründliche Analyse sei es aber noch zu früh. Österreich war mit der Maßnahme Ländern wie Italien und der Schweiz gefolgt. Schon 2021 hatte die Alpenrepublik in einem ersten Anti-Raser-Paket die Geldstrafen sowie die Dauer des Führerscheinentzugs drastisch erhöht.