Wenn Manuel Neuer in einem Viertelfinale im DFB-Tor steht, kann eigentlich nichts schiefgehen. Hält diese Turnierserie gegen Spanien?
Auf den Ältesten im deutschen Fußball-Nationalteam kommt es gegen Spanien auch ganz besonders an. Manuel Neuer, der Viertelfinal-Spezialist im DFB-Tor. Der 38 Jahre alte Bayern-Schlussmann will seine beeindruckende Länderspiel-Laufbahn bei der Heim-EM mit dem Titel krönen. Dieser fehlt dem Weltmeister von 2014 in seiner Fußballer-Vita noch. „Wir sind schon längere Zeit reif für den EM-Titel“, sagte Neuer.
Für ihn geht es nun darum, „das letzte Puzzleteil“ einzusetzen. Die starken Spanier sind am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) die ultimative Reifeprüfung auf dem Weg Richtung Endspiel in Berlin. „Ich fühle mich wohl und freue mich auf jedes Spiel“, sagte Neuer im MagentaTV-Interview. Die anfänglichen Zweifel an seinem Status als verlässlicher Nummer eins und als Rückhalt konnte Neuer im bisherigen Turnierverlauf ausräumen.
116 Gegentore in 123 Länderspielen, 50 Mal zu Null
Beim 2:0 gegen Dänemark im Achtelfinale blieb er zum 50. Mal in einem Länderspiel ohne Gegentor. In 123 Partien für Deutschland kassierte er überhaupt nur 116 Treffer, weniger als einen pro Partie. 81 Siege, 23 Unentschieden und 19 Niederlagen stehen in seiner Bilanz. 10.980 Minuten stand Neuer im DFB-Tor, das sind 183 Stunden oder 7,6 Tage.
Was aber wichtiger ist: Mit Neuer im Tor hat die Nationalmannschaft bislang jedes Viertelfinalspiel bei einem Turnier erfolgreich bestritten. Und die ewige deutsche Nummer eins hatte daran mehrfach ihren Anteil. WM 2010 in Südafrika: 4:0 gegen Argentinien. EM 2012 in Polen und der Ukraine: 4:2 gegen Griechenland. WM 2014 in Brasilien: Ein 1:0 gegen Frankreich auf dem Weg zum Titelgewinn.
Das Elfmeter-Drama gegen Italien
Und zuletzt bei der EM 2016: Der erste deutsche Turniererfolg überhaupt gegen Angstgegner Italien, als Neuer nach einem 1:1 nach 120 Minuten in einem dramatischen Elfmeterschießen mit insgesamt 18 Schützen und mehreren Fehlversuchen auf beiden Seiten die Schüsse von Leonardo Bonucci und Matteo Darmian abwehren konnte. Wer weiß, auch gegen Spanien könnte Neuer in Stuttgart am Ende wieder als Elfmeter-Held gefragt sein.