Das 3:0 gegen Rumänien hat die Turnier-Lust der Niederlande neu entfacht. Vor dem Viertelfinale gegen die Türkei stellt Bondscoach Koeman eine Forderung. Gibt es einen Enkel-Trick?
Nach dem Einzug der Niederlande in das EM-Viertelfinale hat Nationaltrainer Ronald Koeman weitere Topleistungen auf dem angestrebten Weg ins Endspiel in Berlin gefordert. „Die Leistung gegen Rumänien war außerordentlich und solche Leistungen brauchen wir, um eine Chance zu haben, weiterzukommen“, sagte Koeman nach dem 3:0 im EM-Achtelfinale gegen Rumänien.
„Das ist das Niveau. Wenn man bei dem Niveau nachlässt, kommen wir nicht ins Finale“, sagte der 61-Jährige. Der herausragende Cody Gakpo (20. Minute) vom FC Liverpool hatte die in der Heimat seit Tagen kritisierte Auswahl von Bondscoach Koeman in Führung gebracht. Der eingewechselte Dortmunder Donyell Malen (83. und 90.+3) entschied die Partie und konnte im Stadion des großen Bundesliga-Konkurrenten feiern. Beim 2:0 des BVB im März hatte Malen verletzt gefehlt.
„Aber wir sind Niederländer“
„Das Endergebnis ist natürlich immer das wichtigste“, sagte Koeman, der als Spieler 1988 Europameister wurde. „Aber wir sind Niederländer und in Holland müssen wir schön spielen und Angriffsfußball zeigen. Aber zu gewinnen, ist das schwierigste.“
Die Türkei gewann am Dienstagabend in Leipzig mit 2:1 (1:0). Merih Demiral traf bereits nach 57 Sekunden zum schnellsten Tor in der K.-o.-Runde einer EM sowie in der 59. Minute. Den Anschlusstreffer erzielte Freiburgs Michael Gregoritsch (66.).
Koeman: Grund für gute Spiele
Am Samstag kommt es nun in Berlin zum Duell zwischen der Türkei und den Niederlanden, die wie 1988 Europameister werden wollen. „Wir haben großartige Talente in der Mannschaft“, sagte Koeman. „Klar, man muss auch etwas gewinnen.“ Aber der Fußball heute sei ein anderer als in den 1980er Jahren. „Jede Mannschaft hat ihre eigenen Probleme, sich durchzusetzen“, sagte der frühere Defensivspieler und spielte auf England und Portugal an. „Das ist großartig, weil dann sieht man gute Fußballspiele.“
Der 25-jährige Gakpo wurde nach dem ersten Viertelfinaleinzug der Niederlande seit 2008 zu seinen Erinnerungen daran befragt. „Es gibt viele Erinnerungen“, sagte der Offensivspieler, „jetzt sind wir hier und versuchen mit der Mannschaft, unsere eigenen Erinnerungen zu kreieren.“
Der Enkel
Koeman darf dabei auf einen Glücksbringer setzen: den Enkel. „Im Brief meines Enkels stand das Ergebnis 3:1 und eine schöne Zeichnung“, sagte er. „Es ist nicht ganz das Ergebnis, aber es ist natürlich toll, diese Unterstützung zu spüren.“