Tübke schuf tausende Werke, darunter das riesige Bauernkriegspanorama, und griff auf Maltraditionen lange vergangener Zeiten zurück. 20 Jahre nach seinem Tod blicken viele Schauen auf sein Schaffen.
20 Jahre nach dem Tod Werner Tübkes beschäftigen sich gleich mehrere Ausstellungen mit dem Leipziger Künstler. Er gilt als einer der bedeutendsten und umstrittensten deutschen Maler des 20. Jahrhunderts.
„Dieses Jahr ist geradezu ein Tübke-Jubiläumsjahr: Wir haben seinen 20. Todestag am 27. Mai und am 30. Juli wäre sein 95. Geburtstag“, sagte Silke Krage vom Panorama Museum im thüringischen Bad Frankenhausen. Das Haus wurde eigens für das wohl bedeutendste Werk Tübkes errichtet: ein riesiges Panorama zum Bauernkrieg des 16. Jahrhunderts. Es war eine Auftragsarbeit der DDR-Regierung, mit dem Tübke aber nicht wie gewünscht ein Propagandawerk schuf.
Unter dem Titel „Anfang und Ende“ zeigt das Panorama Museum vom 13. Juli bis zum 3. November in einer neuen Ausstellung 80 Zeichnungen und einige Aquarelle aus dem Sammlungsbestand, so Krage. Die Arbeiten entstanden im Zeitraum von 1947 bis 1992.
Noch bis zum 16. Juni nimmt das Museum der bildenden Künste in Leipzig mit der Schau „Tübke und Italien“ entscheidende Einflüsse auf das Schaffen des „Malerfürsten“ in den Blick. Italien sei von großer Bedeutung für Tübkes Arbeit, sagte Zöllner, sagte der Mit-Kurator der Ausstellung Frank Zöllner. „Italien war seine zweite Heimat.“
Im südthüringischen Meiningen zeigt die Städtische Galerie mit der Schau „Letzte Wahrnehmungen? Werner Tübke – Grafik“ noch bis zum 28. Juli Druckgrafiken. Im Schloss Elisabethenburg und dem Theatermuseum sind vom 13. Juni bis zum 15. September in der Ausstellung „Welttheater Wolfsschlucht“ Tübkes Bühnenarbeiten für den „Freischütz“ zu sehen. Bislang kaum gezeigte Skizzen, aber auch Original-Kostüme sind Teil der Schau. Tübke entwarf die Ausstattung für eine Bonner Inszenierung der Oper von 1993.
Für den 25. Mai ist die Neueröffnung eines Museums in seinem ehemaligen Atelier in Leipzig geplant. Es werden dort auch Bilder zu sehen sein, die vorher noch nie in Deutschland gezeigt wurden.
Tübke wurde 1929 in Schönebeck/Elbe (Sachsen-Anhalt) geboren. Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, deren Rektor er von 1973 bis 1976 war. Er zählt zu den Begründern der Leipziger Malschule. Seinen Stil lehnte er an der Renaissance und dem Manierismus an, er malte akribisch figürlich. Er starb 2004 in Leipzig.
Panorama Museum zu neuen Ausstellung MdBK über die aktuelle Tübke-Schau Zur Ausstellung in der Galerie Ada Über die Ausstellung in den Meininger Museen Tübke e.V.